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Wirtschaft: Sommer muss jetzt Erfolge liefern

Von Corinna Visser Die Entwicklung der T-Aktie ist in höchstem Maße unerfreulich, sagt Telekom-Chef Ron Sommer. Damit sagt er nichts Neues und er sagt es auch nicht zum ersten Mal.

Von Corinna Visser

Die Entwicklung der T-Aktie ist in höchstem Maße unerfreulich, sagt Telekom-Chef Ron Sommer. Damit sagt er nichts Neues und er sagt es auch nicht zum ersten Mal. Auch die Begründungen, die er den Anteilseignern für die schlechte Kursentwicklung liefert, sind nicht neu. Der Markt ignoriere oder übersehe den wirklichen Wert des Unternehmens. Tatsächlich stehe die Telekom viel besser da, als es der Kurs widerspiegele. Bei der Einschätzung des Preisverfalls habe man sich geirrt, weil die extreme Regulierung des Marktes schneller auf die Margen gedrückt habe als erwartet. Damit schiebt er die Schuld an der Entwicklung der Regulierungsbehörde zu.

Die Aktionäre kann das nicht befriedigen. Ron Sommer hat zwar Recht, wenn er sich darauf beruft, dass auch die anderen Telekommunikationswerte in Europa und den USA kaum besser dastehen, dass eine ganze Branche in Misskredit geraten ist. Es ist auch richtig, dass die Telekom in Erwartung – auch politisch gewollter – Marktanteilsverluste im Inland, in andere Geschäftsbereiche investieren muss. Und Investitionen in die Zukunft kosten eben Geld. Und: Im Gegensatz zu einem reinen Mobilfunkunternehmen, wie es Vodafone ist, hat die Telekom vier Standbeine. Ein Festnetz-, ein Online-, ein System- und ein Mobilfunkgeschäft. Damit ist die Telekom breiter aufgestellt als andere Unternehmen und damit krisenfester. Allein der Kapitalmarkt honoriere dies nicht – immer noch nicht, klagt Sommer.

Die Aktionäre werden ungeduldig und wütend. Sie erwarten energische Schritte – jetzt. Sie wollen die Aktie wieder kräftig steigen sehen - bald. Mit Recht verstehen sie nicht, warum die Telekom-Story, die Ron Sommer immer wieder im besten Licht darstellt, in ihrem Depot nicht aufgeht. Sie sind der Visionen überdrüssig, sie wollen Erfolge sehen. Da müssen sie noch etwas warten: Ron Sommer allein kann das Ruder nicht herumreißen. Dafür muss sich tatsächlich erst die Stimmung gegenüber der gesamten Branche verbessern. Dazu allerdings muss Sommer beitragen: indem er weniger Visionen und mehr greifbare Erfolge liefert.

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