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Die Berliner bleiben in diesem Sommer zuhause.

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Sommerferien: Berliner bleiben zuhause

Die Zahl der Berliner, die in den Urlaub fahren, sinkt. Entgegen dem Bundestrend verbringen die Hauptstädter ihre Ferien in der Stadt.

Von Carla Neuhaus

Zu Hause ist es doch am schönsten. Das scheinen sich derzeit die meisten Berliner zu sagen und verzichten in diesem Jahr auf einen Sommerurlaub. Nur 41 Prozent wollen in den kommenden Wochen verreisen, zeigt eine Befragung der Berliner Sparkasse unter rund 1000 Verbrauchern der Stadt. Damit ist die Reiselust der Berliner deutlich gesunken: Vergangenes Jahr sind noch 47 Prozent von ihnen in den Urlaub gefahren, 2011 sogar 52 Prozent.

„Urlaub sehen die Berliner als Luxus und überlegen genau, wie viel sie sich leisten wollen“, begründete Bianca Richardt von der Berliner Sparkasse diese Entwicklung. Mit ihrer Zurückhaltung bei den Urlaubsreisen liegen die Berliner aber alles andere als im Bundesdurchschnitt. Denn eigentlich sind die Deutschen noch immer besonders reisefreudig. „Mindestens 55 Prozent planen in diesem Jahr einen Urlaub“, sagt Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter bei der Stiftung für Zukunftsfragen, die ebenfalls die Bundesbürger jedes Jahr nach ihrem Reiseverhalten befragt. „Die Zahlen aus Berlin sind sehr überraschend.“

Auch was die Ausgaben für den Urlaub angeht, sind die Hauptstädter sparsamer geworden. Wer wegfährt, lässt sich die Reise in diesem Jahr weniger kosten. Im Schnitt planen Berliner 1215 Euro für den Sommerurlaub ein, 55 Euro weniger als noch 2012. Entsprechend verzichten die meisten dann auch auf eine Fernreise. Nur 17 Prozent der Berliner hat ein Fernziel, zum Beispiel in den USA oder Afrika, im Blick. Die Mehrheit verbringt dagegen den Urlaub in heimischen Gefilden, fährt an die Ostsee oder in den Schwarzwald. Das gilt in besonderem Maße für Rentner: Über die Hälfte von ihnen verbringt den Urlaub in Deutschland.

Wer doch ins Ausland fährt, reist am liebsten nach Spanien, Italien – oder in die Türkei. Allerdings hat die Sparkasse die Umfrage bereits im Mai durchgeführt, noch vor den Protesten gegen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Wie viele aufgrund der aktuellen Lage auf eine Reise nach Istanbul, Izmir oder Antalya verzichten, bleibt abzuwarten. Die Euro-Krise hat dagegen mittlerweile kaum noch einen Einfluss auf das Reiseverhalten der Berliner: 81 Prozent der Befragten gab an, die Krise ändere nichts an ihrer Urlaubsplanung.

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