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Vor der Ruhe. Das letzte Wochenende vor Weihnachten gilt im Einzelhandel als besonders umsatzstark.

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Sonderangebote im Advent: Volle Bescherung zum halben Preis

Mit Rabatten vor Weihnachten steigert der Handel die Lust am Shoppen. Doch manchmal lohnt es sich mit dem Kauf bis nach dem Fest zu warten.

Berlin - 50 Prozent Rabatt auf die neue Winterjacke, zwei Flaschen Parfüm zum Preis von einer, Null-Prozent-Finanzierung für den neuen Fernseher. Wer sich derzeit Werbebroschüren und Schaufenster anschaut, kann nur zu dem Schluss kommen: Am letzten Adventswochenende muss einfach alles raus. „Es gibt in der Tat viele Rabatte, aber nicht flächendeckend“, sagte Kai Falk, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands HDE, dem Tagesspiegel. Die Preissenkungen sollen das wichtige Weihnachtsgeschäft stärken, indem sie zusätzliche Kunden in die Läden locken. Mit 80,6 Milliarden Euro erlöst der Einzelhandel immerhin rund ein Fünftel seines Jahresumsatzes im November und Dezember. Das vierte Weihnachtswochenende ist nach HDE angaben traditionell das stärkste.

Doch sind Rabatte in der Weihnachtszeit überhaupt sinnvoll? Schließlich braucht jeder Weihnachtsgeschenke, die Nachfrage ist somit ohnehin höher als im Rest des Jahres. Die großen Modeketten haben ihre Preise schon Mitte Dezember gekappt, wollen so viel wie möglich vor Jahresende verkaufen. Mit Weihnachten hat das aber nur am Rande zu tun, betonen Branchengrößen wie C & A und H & M. Seit der klassische Winterschlussverkauf abgeschafft ist und die Zahl der Kollektionen zunimmt, gibt es bei den Textilhändlern mehrere Tiefpreisphasen pro Saison. Aktuell wollen sie beispielsweise ihre Lager räumen: Nach Weihnachten kommt vielfach bereits der erste Schwung Frühjahrsmode in die Läden.

Ein bisschen anders verhält es sich bei den Elektronikhändlern. Fernseher, Tablets, Smartphones oder Spielekonsolen zählen zwar zu den beliebtesten, aber gleichzeitig zu den teuersten Weihnachtsgeschenken. Eine zinsfreie Finanzierung, wie sie einige Ketten derzeit anbieten, ist deshalb schon ein gutes Verkaufsargument. Von knalliger Werbung für Technik sollten sich Verbraucher nicht blenden lassen: Dass durch den erhöhten Konkurrenzdruck aus dem Internet die Preise vor Weihnachten sinken, stimmt nicht. Eine Untersuchung des Vergleichsportals Check 24 ergab, dass Elektronik im Weihnachtsgeschäft 2012 um durchschnittlich acht Prozent teurer wurde. Eine ähnliche Entwicklung sei auch im laufenden Jahr zu erwarten. Verbraucherschützer raten bei Elektronikgeschenken zu Gutscheinen. Denn nach dem Fest wird der Festtagszuschlag gleich wieder kassiert. Konsumforscher glauben ohnehin, dass Verbraucher auch dann noch in Spendierlaune sind. „Die Aussichten für das nächste Jahr dürften mindestens genauso gut sein, vielleicht sogar etwas besser“, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl.

Die Stimmung der Konsumenten sei so gut wie seit über sechs Jahren nicht mehr, teilten die GfK-Marktforscher am Freitag mit. Für Januar sagt die Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Anstieg ihres Konsumklima-Barometers um 0,2 auf 7,6 Punkte voraus. Demnach setzen die Bürger auf eine anziehende Konjunktur und liebäugeln mit größeren Einkäufen. mit rtr

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