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Wirtschaft: Spar will Discount-Schiene kräftig ausbauen

Süd- und Osteuropa im Visier / Konzern setzt auf die Hilfe des Großaktionärs Intermarché HAMBURG (lip/HB).Die Spar Handels-AG will 1998 den Konzernumsatz um 10 Prozent ausweiten.

Süd- und Osteuropa im Visier / Konzern setzt auf die Hilfe des Großaktionärs Intermarché HAMBURG (lip/HB).Die Spar Handels-AG will 1998 den Konzernumsatz um 10 Prozent ausweiten.Aus dem gemeinsamen Einkauf mit dem französischen Großaktionär Intermarché (ITM) erhofft sich der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr bereits positive Auswirkungen auf den Ertrag.So wollen die norddeutschen Lebensmittelhändler mit den Franzosen ihr "Netto"-Konzept in Ländern Süd- sowie Osteuropas etablieren."Wir führen derzeit mit Intermarché Gespräche.Es gibt aber noch keine konkreten Entscheidungen", sagte Helmut Dotterweich, Vorstandsvorsitzender der Spar Handels-AG dem Handelsblatt.Im Mittelpunkt der Expansionspläne stehen Spanien, Portugal, Belgien sowie Polen, wo Intermarché mit der Discountschiene CDM bislang noch unterrepräsentiert ist.Auch in Deutschland will die Spar die Netto-Sparte kräftig ausbauen.So sollen jedes Jahr bei Investitionen von 30 Mill.DM rund 100 neue Märkte eröffnet werden, um das derzeitige Netz von mehr als 600 Standorten zu erweitern.Ziel ist es, den Bruttoumsatz im Lebensmittel-Discountbereich bis zum Jahr 2000 in Deutschland auf 4,1 Mrd.DM (1996: 2,7 Mrd.DM) zu steigern.Begünstigen soll das geplante Wachstum der Discount-Schiene auch die verstärkten Bemühungen der beiden Partnere, über einen gemeinsamen Einkauf deutlich günstigere Konditionen zu erreichen.So wollen sie über die Schweizer Agenor AG, Rapperswil bei Zürich, eine 100prozentige Tochtergesellschaft der Intercontessa AG, ihr gemeinsames Beschaffungsvolumen im Jahr 2000 auf 27 Mrd.DM erhöhen.Davon entfallen auf die ITM rund 18,6 Mrd.DM und auf die Spar Handels-AG rund 8,4 Mrd.DM."Es ist durchaus möglich, daß Spar und Intermarché dieses Einkaufsvolumen bereits Ende des Jahres 1998 erreichen werden", sagt Dotterweich.Bislang sei für 1998 ein gemeinsames Beschaffungsvolumen von etwa 12 Mrd.DM geplant.Vorerst beziffert der Spar-Vorstandschef die erzielten Einkaufsvorteile in einer Bandbreite zwischen 1 und 3 Prozent auf den "verhandelten und verrechneten Umsatz."Daher erwartet Dotterweich, daß sich das Rohergebnis der Spar Handels-AG mittelfristig verbessern wird.Für 1998 prognostiziert er im Konzern einen Umsatzzuwachs von rund 10 Prozent auf 15,5 Mrd.DM."Die Spar wird im Geschäftsjahr 1997 allerdings nicht an das Ergebnis des Vorjahres anknüpfen, das auch durch außerordentliche Erträge aus dem Verkauf der Bauspar-Baumärkte geprägt war", erklärt Dotterweich.1996 erwirtschaftete der Konzern einen Jahresüberschuß von 107,5 Mill.DM.Im laufenden Geschäftsjahr setzt Dotterweich auf Konsolidierung.So müsse die Spar die Übernahmen der Karlsruher Pfannkuch Handelsgesellschaft mbH sowie der Pro Hamburg verkraften.Bei "Pro" dürften im laufenden Geschäftsjahr noch Verluste im "zweistelligen Millionenbereich" anfallen.Zur "Hygiene der Aktiengesellschaft" will der Vorstand deshalb auf der HV am 2.Juli vorschlagen, ein genehmigtes Kapital von 100 Mill.DM zu schaffen.Er verweist darauf, daß ohne eine Erhöhung des Grundkapitals die Eigenkapitalquote 1998 von 22,5 auf 18,3 Prozent sinke.

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