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Die Sparkassen machten im vergangenen Jahr vor Steuern 4,4 Milliarden Euro Gewinn.

© dpa

Sparkassen: Institute machen Gewinn

Die deutschen Sparkassen haben im vergangenen Jahr drei Mal so viel verdient wie die Deutsche Bank. Jetzt wollen sie ihre Präsenz im Netz ausbauen.

Von Carla Neuhaus

Die niedrigen Zinsen machen den Sparkassen zu schaffen: Der Vorsteuergewinn der Institute ging im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zurück, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) am Mittwoch mitteilte. Georg Fahrenschon, der als neuer Sparkassenpräsident zum ersten Mal das Zahlenwerk vorstellte, zeigte sich dennoch zufrieden. Die 422 Institute, die sein Verband vertritt, stehen immer noch besser da als viele andere Banken. 2012 verdienten sie trotz des Rückgangs drei Mal so viel wie die Deutsche Bank. „Die Sparkassen sind in ihrer Gesamtheit sehr solide und liquide aufgestellt“, sagte Fahrenschon.

So haben die Sparkassen zum Beispiel deutlich mehr Gelder bei den Kunden eingesammelt (die so genannten Einlagen), als sie in  Form von Krediten ausgereicht haben. Dadurch, sagt Fahrenschon, seien die Institute nicht so dringend wie andere darauf angewiesen, neue Gelder einzuwerben. „Die Sparkassen machen ganz bewusst nicht jeden Konditionenwettlauf um Einlagen mit“, sagte er.

Fahrenschon kündigte an, das Bankgeschäft in Zukunft stärker digital auszurichten. „Die Online-Kompetenz muss deutlich ausgebaut werden“, sagte der DSGVPräsident. Die Kunden sollten in Zukunft mehr Möglichkeiten haben, mit ihrem Berater zum Beispiel über die sozialen Netzwerke in Kontakt zu treten. „Wir arbeiten an Videoberatungen und an Begleitungen der Kunden durch ihnen bekannte Berater im Netz“, sagte Fahrenschon. Eine solche Umstellung bedeute allerdings „erhebliche technologische Investitionen und vor allem einen deutlichen kulturellen Wandel“. Gleichzeitig betonte Fahrenschon, die Digitalisierung sei nicht das Ende der Geschäftsstelle. Bei komplexen Produkten wie einer Immobilienfinanzierung würden Kunden auch in Zukunft die Beratung vor Ort suchen.

Mit Blick auf die Landesbank Berlin (LBB) und den Fondsdienstleister Dekabank, die beide vollständig den Sparkassen gehören, sagte er, man habe alle Möglichkeiten von einer Kooperation bis hin zu einer Vollfusion geprüft. Als Folge wolle man beide Institute „sortenrein aufstellen“, die Dekabank als Wertpapierhaus, die LBB als reine Sparkasse. Bereits im Sommer solle die Dekabank der LBB deshalb ein Angebot für die Übernahme der Kapitalmarkt- und Fondsaktivitäten machen.

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