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Mehrere Sparkassen planen eine gemeinsame Handy-App.

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Sparkassen planen Girokonto-App: "Smartphone-Bank" gefährdet Regionalprinzip

Junge Kunden anlocken und Konkurrenz fernhalten: Mehrere Sparkassen planen eine gemeinsame Handy-App für Bankgeschäfte.

Mehrere große Sparkassen planen gemeinsam eine Handy-App für Bankgeschäfte mit dem Smartphone. Unter dem Namen "Yomo", kurz für "Your Money", wollen die Institute die "Smartphone-Bank" ab dem Herbst anbieten, wie die "Süddeutsche Zeitung" am Montag berichtete. Damit solle insbesondere junge Kundschaft von neuer Konkurrenz auf dem Markt für Online-Banking ferngehalten werden. Das Projekt ist demnach eine direkte Reaktion auf den Erfolg von Anbietern wie dem Berliner Start-up Number26, das mit einer Gratis-App für das Girokonto binnen kurzer Zeit mehr als 100.000 Kunden gewinnen konnte.

Mit der App können Nutzer bei Partnern des Unternehmens beim Einkaufen Geld abheben und sparen sich so den Weg zum Geldautomaten. Der Erfolg von Number26 führe bei den Sparkassen zur Sorge, dass vor allem "junge Leute zwischen 18 und 35" ohne neue Angebote "früher oder später" an die neuen Konkurrenten verloren gingen, berichtete die Zeitung. Hinter dem millionenschweren Projekt steht laut "Süddeutsche" auch der Versuch einiger Großsparkassen, durch die App indirekt das Regionalprinzip der Bank zu aufzuweichen und Kunden aus anderen Teilen Deutschlands hinzuzugewinnen.

Initiatoren der "Smartphone-Bank" sind demnach die einflussreichen Großsparkassen von Köln, Hamburg, Berlin und München, die "Yomo" gemeinsam mit einigen kleineren regionalen Sparkassen vorantreiben. Zwar beteuerten die Großsparkassen der "Süddeutschen" zufolge, außerhalb ihrer Heimatregion keine Kunden gewinnen zu wollen. Auch sollen andere Sparkassen sich beispielsweise über eine Lizenz dem Projekt anschließen können. Aus Unternehmenskreisen heiße es jedoch, mit dem Smartphone-Angebot werde die Solidarität der Institute letztlich aufgekündigt. (AFP)

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