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Wirtschaft: Spaten-Löwenbräu: Bier-Konzern will eigenständig bleiben

Die Münchner Spaten- Löwenbräu-Gruppe will auch nach dem Einstieg des niederländischen Braukonzerns Heineken beim Lokalkonkurrenten Schörghuber aus eigener Kraft im turbulenten Biermarkt bestehen. Die nur elftgrößte heimische Braugruppe sei weder auf einen starken Partner aus dem Ausland, noch auf Zukäufe aus, versicherte Konzernchef Jobst Kayser-Eichberg bei der Bilanzvorlage in München.

Die Münchner Spaten- Löwenbräu-Gruppe will auch nach dem Einstieg des niederländischen Braukonzerns Heineken beim Lokalkonkurrenten Schörghuber aus eigener Kraft im turbulenten Biermarkt bestehen. Die nur elftgrößte heimische Braugruppe sei weder auf einen starken Partner aus dem Ausland, noch auf Zukäufe aus, versicherte Konzernchef Jobst Kayser-Eichberg bei der Bilanzvorlage in München. In der Beteiligung von Heineken am Biergeschäft der Schörghuber-Gruppe sieht er keinen Startschuss zum Ausverkauf deutscher Brauinteressen an ausländische Konzerne. Der deutsche Biermarkt mit immer noch weit über 100 Brauereien sei trotz anhaltender Preiskämpfe für große Übernahmekonzepte viel zu fragmentiert, sagte Kayer-Eichberg. Es werde auch in Zukunft hier zu Lande bei zersplitterten Regionalmärkten bleiben und keine flächendeckende Dominanz einzelner Biermarken geben.

Die eigene Gruppe habe national wie international mit Franziskaner Weißbier und Löwenbräu Hell gute Chancen, glaubt der Konzernchef. Am bayerischen Heimatmarkt hätten beide Marken sogar die Biere der Schörghuber-Gruppe (Paulaner, Hacker-Pschorr) als Marktführer abgelöst. Den Versuch außerbayerischer Brauereien, selbst Weizenbiere zu brauen und damit in die bundesweit boomende Domäne bayerischer Braumeister einzudringen, hält er für zum Scheitern verurteilt. Weißbier aus Flensburg sei beim Verbraucher unglaubwürdig.

Die Entwicklung der Spaten-Löwenbräu-Gruppe stützt den Optimismus des Münchner Biermanagers. In einem bei bundesweit knapp 114 Millionen Hektolitern stagnierenden Gesamtmarkt im Jahr 2000 habe die eigene Gruppe ihren Getränkeabsatz um fast vier Prozent auf mehr als vier Millionen Hektoliter gesteigert. Das sei vor allem auf Zuwächse bei den Markenbieren Spaten, Franziskaner und Löwenbräu zurückzuführen. Löwenbräu habe trotz des in Deutschland tobenden Bierkriegs im Vorjahr die Trendwende geschafft und einen kleinen Jahresübeschuss von einer (Vorjahr minus 4,4) Millionen Mark erwirtschaftet. Vor vier Jahren lag der Verlust noch bei 27 Millionen Mark. Insgesamt konnte der Gesamtkonzern im Jahr 2000 den Gewinn nach Steuern von sechs auf neun Millionen Mark verbessern. Die Konzernumsätze wuchsen um knapp ein Prozent auf 592 Millionen Mark.

Getragen werden die Profite aber immer noch vom Immobiliengeschäft. Denn die operativen Ergebnisse betrugen im Getränkebereich 7,9 (4,6) Millionen Mark und bei Immobilien 22 (21,5) Millionen Mark. Für 2001 ist sich Kayser-Eichberg einer weiteren Ergebnisverbesserung sicher und erwartet, auch den Bierabsatz sowie den Umsatz steigern zu können.

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