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Wirtschaft: Speicherchiptochter reißt Infineon in die roten Zahlen

München - Infineon hat endgültig genug von Qimonda. Nach einem massiven Quartalsverlust will der Halbleiterhersteller die Mehrheit an seiner schwächelnden Speicherchiptochter loswerden.

München - Infineon hat endgültig genug von Qimonda. Nach einem massiven Quartalsverlust will der Halbleiterhersteller die Mehrheit an seiner schwächelnden Speicherchiptochter loswerden. Qimonda hat mit einem Preisverfall bei Speicherchips von bis zu 60 Prozent zu kämpfen. „Wir wollen uns langfristig von allen Qimonda-Aktien trennen“, sagte Infineon-Chef Wolfgang Ziebart. Aktuell sondiere man die Möglichkeiten, den Anteil von derzeit noch rund 86 Prozent zu reduzieren.

Im abgelaufenen Quartal stieg der Fehlbetrag bei Infineon unter dem Strich im Vergleich zum Vorquartal von elf auf 197 Millionen Euro – vor allem wegen katastrophaler Qimonda-Zahlen. Mit Blick auf das übrige Konzerngeschäft zeigte sich Ziebart aber trotz der verhagelten Bilanz zufrieden: „Wir sind weiter erfolgreich unterwegs auf dem Weg zu profitablem Wachstum.“ Der Umsatz von Infineon ohne Qimonda kletterte um drei Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Rechnet man die Zahlen der Tochter dazu, waren es 1,75 Milliarden Euro und damit elf Prozent weniger als im Vorquartal.

Das mittelfristige Ziel, eine Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen von zehn Prozent zu erreichen, bekräftigte Ziebart. Hoffnung setzt er vor allem auf die Kommunikationssparte. Ab dem Weihnachtsquartal erwartet das Unternehmen hier Gewinne. Bei Auto- und Industriechips rechnet Ziebart mit einer stabilen Entwicklung. Nach Bekanntgabe dieser Prognose erholte sich die Aktie von einem Kursrutsch zu Börsenbeginn und stieg bis zum Nachmittag um knapp drei Prozent auf 12,6 Euro. Sebastian Gierke

Sebastian Gierke

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