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Wirtschaft: Spekulation wird besteuert

Kleinanleger entsetzt

Die Koalition hat beschlossen, dass künftig Gewinne aus Aktienverkäufen in jedem Falle versteuert werden müssen. Zur Kontrolle sollen die Banken Mitteilungen an das Finanzamt schicken. Bisher sind Spekulationsgewinne steuerfrei, wenn die Aktie länger als ein Jahr gehalten wurde.

Die Reaktion an der Börse fiel zunächst gemischt aus. Analysten gehen davon aus dass das allgemeine Kursniveau nicht wesentlich in Mitleidenschaft gezogen wird, weil nur inländische Privatanleger betroffen seien. Genau diese meldeten sich ebenfalls zu Wort und reagierten heftig ablehnend. Die Sprecherin der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre Reinhild Keitel erklärte im „Saarländischen Rundfunk“: „Wenn man der deutschen Aktienkultur weitere Fußtritte versetzen will, dann muss man sich so was ausdenken.“ Keitel bezweifelt, dass sich eine solche Steuer überhaupt rechnet, denn bei einer Wertzuwachssteuer müssten auf der anderen Seite auch Wertverluste einbezogen werden.

Zudem prüft das Bundesverfassungsgericht derzeit, ob die bisherige Spekulationssteuer verfassungsmäßig ist. Ein Kläger hatte argumentiert, die Steuer werde überhaupt nur bei ehrlichen Anlegern erhoben, da die Finanzämter nicht in der Lage seien, die Steuererklärungen zu überprüfen. dr

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