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Wirtschaft: Spekulationen drücken den Silberpreis

DÜSSELDORF (val).Der Silberpreis fällt und fällt.

DÜSSELDORF (val).Der Silberpreis fällt und fällt.Hat der Spekulant Warren Buffet einen Teil seines Schatzes wieder veräußert und dabei gut verdient, fragen sich jetzt Händler.Erst Anfang Februar war der Preis des Silbers über sieben Dollar pro Unze gestiegen, nachdem Buffet verkündet hatte, seit 1997 kräftig Silber gekauft zu haben.Im Juli 1997 hatte eine Feinunze noch 4,25 Dollar gekostet.Im Februar dieses Jahres besaß der Börsen-Tycoon angeblich rund ein Fünftel des Weltbestandes, 130 Mill.Feinunzen.Inzwischen aber ist der Preis nach unten geklettert und pendelt heute um die fünf Dollar pro Feinunze.In der Silberbranche kursiert jetzt das Gerücht, Buffet habe 30 Prozent seines Silbers wieder veräußert.Dies bestätigt Stephan Henkel, Edelmetall-Händler bei der Degussa.Ob das stimme, werde aber erst bekannt, wenn Buffets Investmentfirma, die Berkshire Hathaway, ihren Jahresbericht für 1998 vorlege.

Auch Stewart Murray von der Londoner Research Firma Gold Fields Mineral hat von Buffets angeblichem Verkauf gehört."Bisher sind das nur Spekulationen", sagt er.Sicher sei lediglich: Der Preis habe im Februar "zumindest kurzfristig" auf einem allzu hohen Niveau gelegen.Einig sind sich die beiden Experten darin, daß es wiederum spekulative Geschäfte waren, die den Preis des Edelmetalls nach unten gedrückt haben.

Noch immer ist der Bedarf an Silber in der Welt größer als das Angebot.Dennoch dürfte die Nachfrage in den vergangenen Monaten zurückgegangen sein.Denn Indien, traditionell der bedeutendste Abnehmer des Edelmetalls, hat in der letzten Zeit starke Kaufkraftverluste erlitten, weil seine Währung gegenüber dem Dollar an Wert verloren hat.Die Inder, die etwa ein Drittel des Silberbestandes auf dem Globus importieren, verwenden das Edelmetall vor allem für Schmuck oder als Geldanlage.Ein großer Käufer ist auch die Fotoindustrie.Auf sie entfällt ebenfalls ein Drittel des Silberbedarfs in der Welt.Doch je mehr diese Branche auf digitale Fotografie umstellt, desto weniger Silber wird sie in Zukunft brauchen.Wann das aber geschieht, darüber streiten die Experten noch.

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