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Spielwarenmesse: Zielgruppe "40plus"

Vor dem Hintergrund sinkender Kinderzahlen will die Internationale Spielwarenmesse in Nürnberg ihr besonderes Augenmerk nun auf die Erwachsenen ab 40 Jahre legen.

Nürnberg - Die Messe habe das Programm "Toy Generations" ins Leben gerufen, um dem Handel die neue Zielgruppe der Erwachsenen ab 40 Jahren besser zu erschließen, berichtete Messechef Ernst Kick. Vom 1. bis zum 6. Februar präsentieren sich in Nürnberg 2767 Aussteller aus 60 Ländern. Rund 79.000 Fachbesucher aus mehr als 100 Nationen werden zur weltweit größten Branchenveranstaltung erwartet. Für die Allgemeinheit ist die Spielwarenschau nicht zugänglich.

Der traditionelle europäische Spielwarenmarkt (ohne Videospiele) wuchs nach Angaben des Marktforschungsinstituts Eurotoys 2006 um zwei Prozent. Auf dem deutschen Markt, der ein Volumen von etwa 2,25 Milliarden Euro aufweist, habe es dagegen einen Rückgang um 1,8 Prozent gegeben. "Der deutsche Spielwarenmarkt ist Schlusslicht beim Wachstum in Europa", sagte Werner Lenzner von Eurotoys. Grund sei der Geburtenrückgang. Ein noch ungenutztes Umsatzpotenzial seien Männer und Frauen über 40, die bereits 54 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Interessant für diese Zielgruppe seien Gesellschaftsspiele, Puzzles und Bastel-Artikel. Ein weiterer Zukunftsmarkt seien therapeutische Spielwaren für alte Menschen.

Plagiate setzen Unternehmen zu

Mit der Sonderschau "Toy Generations" reagiert die Spielwarenmesse auf diese Entwicklung. Einer Studie zufolge spielen 58 Prozent der älteren Erwachsenen mehrmals im Monat mit Freunden und Verwandten. Sie achten bei den Spielwaren mehr auf die Qualität als auf den Preis und kaufen gern im Fachhandel. Diese Ergebnisse sollten Lieferanten und Handel wachrütteln, sagte Kick.

Daneben soll auf der Messe der Kampf gegen Produktpiraterie vorangetrieben werden. "Die Spielwarenindustrie ist geplagt von Plagiaten", erläuterte Kick. Eine außergerichtliche Schiedsstelle auf der Spielwarenmesse solle schnell über Streitfälle entscheiden.

Nach Kicks Angaben bildet die Nürnberger Schau den weltweiten Spielwarenmarkt umfassend ab. Alle Markenartikler der Branche seien an Bord. Das größte Ausstellerkontingent stellt Deutschland (883), gefolgt von China (289), Hongkong (202), Italien (170) und Großbritannien (131). Die Internationalität sei mit einem Anteil von 68 (Vorjahr: 65) Prozent weiter gestiegen. (tso/dpa)

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