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Wirtschaft: Spielzeug wird sicherer

EU-Kommission will Richtlinie verschärfen

Brüssel - Die EU-Kommission will Spielzeuge in der Europäischen Union (EU) sicherer machen. Krebserregende Stoffe werden verboten, die Grenzwerte für gefährliche Stoffe wie Blei oder Quecksilber werden gesenkt. Es gebe heute völlig neue elektronische Spielzeuge und immer mehr Chemikalien in den Produkten, erklärte EU-Industriekommissar Günter Verheugen am Freitag in Brüssel. „Wir brauchen deshalb neue Regeln zur Sicherheit, die schärfere Anforderungen an Herstellung und Kontrolle stellen.“

Im vergangenen Jahr hatte Spielwarenhersteller Mattel Produkte vom Markt genommen, weil die in China hergestellten Billigprodukte bleihaltige Farben enthielten. Das Europäische Parlament hatte deshalb auf die EU-Kommission Druck ausgeübt, die Überarbeitung der Spielzeugrichtlinie zu beschleunigen.

Künftig werden auf dem EU-Binnenmarkt alle Stoffe, die krebserregend sind oder das Erbgut und die Fortpflanzung gefährden, ausnahmslos verboten. Verboten werden auch Duftstoffe, die Allergien hervorrufen können. Die Grenzwerte anderer gefährlicher Stoffe werden so weit reduziert, dass sie keine Gefahr mehr für die Gesundheit von Kindern darstellen. Ein völliges Verbot von Blei und Quecksilber sei jedoch nicht möglich, erklärte Verheugen, weil diese Stoffe im Herstellungsprozess oft unverzichtbar seien. Um das Risiko zu vermindern, dass Kinder Kleinteile verschlucken, hat die EU auch hier die Vorschriften verschärft. Spielzeuge, die erst sichtbar werden, wenn Kinder die sie umgebende Schokolade essen, werden künftig verboten sein. Das gilt jedoch nicht für „Überraschungseier“. Hier kann das Ei aufgebrochen werden, um die darin enthaltene Plastikfigur zu entnehmen.

Die Hersteller werden verpflichtet, eine umfassende technische Dokumentation für ihre Produkte vorzulegen, damit die Behörden die Spielzeuge leichter überprüfen können. Für die Kontrolle sind wie bisher die einzelnen EU-Mitgliedsländer zuständig. Dem jetzt vorliegenden Richtlinienvorschlag müssen noch der EU-Ministerrat und das Europaparlament zustimmen. Verheugen rechnet jedoch damit, dass die EU-Spielzeugrichtlinie bis Ende des Jahres unter Dach und Fach ist. tog

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