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Wirtschaft: Staat soll Baufirmen retten

Mittelstand fordert Vorrang bei Auftragsvergabe nach der Flut

Berlin (brö). Die Bauwirtschaft hat Länder und Kommunen in den Hochwassergebieten dazu aufgefordert, Aufträge für die Reparatur der Schäden an kleine Unternehmen aus der Region zu vergeben statt an große Konzerne. „Damit können mittelständische Firmen, die von der Flut besonders betroffen sind, gerettet werden“, sagte Arndt Frauenrath, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, nach einem Treffen von Vertretern der Baubranche mit Verkehrs- und Bauminister Kurt Bodewig (SPD) am Mittwoch in Berlin. Zudem müsse der Staat als Auftraggeber schnell offene Rechnungen begleichen und pünktlicher zahlen, um die Liquidität der Unternehmen nicht zu gefährden. Frauenrath begrüßte die vom Bund geschaffene Möglichkeit, Bauaufträge ohne EU-weite Ausschreibung freihändig vergeben zu können. Damit könne der Staat „auskömmliche Preise“ zahlen.

Die Baubranche könne dank freier Kapazitäten sofort mit dem Wiederaufbau beginnen, sagte Ignaz Walter, Präsident des Hauptverbandes der Bauindustrie. „Rund 40 Prozent der Kapazitäten liegen brach, 140 000 Bauarbeiter haben keine Arbeit“, befand Walter. Deshalb müssten die Bürger „keine Angst vor Preissteigerungen“ bei Bauleistungen haben. IG BAU-Chef Klaus Wiesehügel nannte es trotzdem „unabdingbar“, dass Bewerber um einen Auftrag wie bislang auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft würden.

Minister Bodewig hofft, dass mit dem neuen Vergabeverfahren Aufträge ein Dreivierteljahr früher erteilt werden können als bisher. „Dazu müssen Länder und Kommunen die Soforthilfe des Bundes schnell weiterleiten“, forderter er. Wie viel Staatsgeld an Private fließen werde, sei noch unklar. Zunächst müssten Schäden aus Spenden und Versicherungsleistungen beglichen werden.

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