zum Hauptinhalt

Staatliche Förderung: Rürup-Rente lohnt sich für Gutverdiener

Alle reden von der Riester-Rente. Die Rürup-Rente führt eher ein Schattendasein. Dabei lohnt sie sich nicht nur für Selbstständige.

Sie steht nicht im Rampenlicht, ihr Ruf bei privaten Sparern und Anlegern ist nicht der beste: Die staatlich subventionierte Rürup-Rente spielt – anders als die Riester-Rente – seit Inkrafttreten des Alterseinkünftegesetzes am 1. Januar 2005 für die private Altersvorsorge der Deutschen eine Nebenrolle. Das könnte ein Fehler sein – zumal für gut verdienende Arbeitnehmer und Beamte, Selbstständige und Freiberufler. Da Letztere nicht riestern können, bleibt ihnen nur Rürup. Aber auch angestellte Arbeitnehmer, die überdurchschnittlich viel verdienen und zum Beispiel dem Spitzensteuersatz unterliegen, sollten sich die sogenannte Basisrente genauer anschauen.

Denn: Wer sich für den Abschluss einer Rürup-Rente entscheidet, kann die Beiträge bis zu einem maximalen Höchstbetrag von 20 000 Euro (40 000 Euro bei zusammen veranlagten Ehepartnern) pro Jahr von der Steuer absetzen. Aktuell sind 70 Prozent des Beitrages absetzbar. Dieser Prozentsatz steigt aber jedes Jahr um zwei Prozentpunkte – bis 2025 auf dann 100 Prozent. Im Gegenzug müssen künftige Rürup-Rentner einen je nach Rentenbeginn steigenden Anteil ihrer Rente versteuern. Im Jahr 2040 heißt das für Neurentner, dass Rentenzahlungen aus einem Rürup-Vertrag zu 100 Prozent versteuert werden müssen. Aus heutiger Sicht gilt: Rürup-Rentner, die nur noch wenige Jahre bis zur Rente haben, profitieren am meisten, denn die Steuerersparnis liegt über der späteren Steuerlast.

„Wir empfehlen jedem gut verdienenden Selbstständigen den Abschluss einer Rürup-Rente“, sagt Theodor Pischke von der Zeitschrift „Finanztest“. „Das gilt wegen der steuerlichen Absetzbarkeit gerade auch für hohe Jahreseinkommen von zum Beispiel 250 000 Euro und mehr.“ Lohnend sei die Basisrente auch für Angestellte mit einem hohen Einkommen. Da diese aber zusätzliche Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung oder in ein berufsständisches Versorgungswerk einzahlten, reduzierten sich die abzugsfähigen Rürup-Beiträge entsprechend. Wie sich die Basisrente für Selbstständige beim Fiskus auszahlt, zeigt ein Beispiel: Ein verheirateter Selbstständiger, 44 Jahre alt, ein Kind, mit einem Bruttoeinkommen von 250 000 Euro pro Jahr, kann mit einer Rürup- Rente, in die er aktuell den Höchstbeitrag von 40 000 Euro steckt, schon 2010 Steuern in Höhe von 13 500 Euro sparen – Tendenz steigend.

Nachteil der Rürup-Rente: Die Auszahlung erfolgt nicht als Einmalzahlung, sondern nur in Form einer jährlichen Rente, die frühestens mit Erreichen des 60. Lebensjahres beginnen kann. Und die Rürup-Police – die klassisch verzinst oder fondsgebunden angeboten wird – kann nicht vererbt, auf andere Personen übertragen, verkauft oder beliehen werden.

Es besteht allerdings für Verheiratete die Möglichkeit, den Vertrag mit einem zusätzlichen Hinterbliebenenschutz zu versehen. Auch ist ein zusätzlicher Berufsunfähigkeitsschutz möglich. Beides kostet natürlich extra. Seit diesem Jahr müssen Rürup-Verträge auch ein staatliches Zertifikat tragen, um gefördert zu werden. Das sage aber noch nichts über die Qualität des Angebots aus, warnt „Finanztest“.

Zur Startseite