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Staatsdefizite: EU-Schuldenkrise weitet sich aus

Die staatlichen Defizite der Euro-Länder werden 2010 im Schnitt größer ausfallen als im Vorjahr. Insbesondere Deutschlands Neuverschuldung steigt stark - das griechische Defizit geht hingegen zurück.

Die Eurozone schlittert immer tiefer in die Schuldenkrise. Die staatlichen Defizite werden 2010 im Durchschnitt um 0,3 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zunehmen. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel in ihrem Frühjahrskonjunktur-Gutachten mit.

Der Aufschwung im Eurogebiet bleibt insgesamt verhalten, die Zahl der Arbeitslosen nimmt weiter zu. Die Inflation bleibt auf niedrigem Niveau.

Die Staatsdefizite in allen 27 EU-Staaten 2010 steigen auf den Rekordstand von durchschnittlich 7,2 Prozent des BIP. Das sind gut vier Prozentpunkte über dem EU-Höchstwert von drei Prozent.

Die Neuverschuldung Deutschlands wird im laufenden Jahr auf 5,0 Prozent steigen nach 3,3 Prozent zuvor. Die deutsche Wirtschaft dürfte um 1,2 Prozent wachsen; damit liegt die Kommission 0,2 Punkte unter der Prognose der schwarz-gelben Koalition in Berlin.

Das Defizit vom größten Schuldensünder Griechenland soll auf 9,3 Prozent sinken nach 13,6 Prozent zuvor. Andere Mitgliedsländer mit schweren Schuldenproblemen kommen beim Defizitabbau nur langsam voran. Für Spanien werden 9,8 Prozent angenommen nach 11,2 Prozent zuvor, für das von den Bankenkrise besonders getroffene Irland 11,7 Prozent nach 14,3 Prozent im Vorjahr. (sf/dpa/AFP)

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