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Wirtschaft: Stadtwerke schieben E-Autos an

Berlin - Die 950 Stadtwerke in Deutschland setzen sich für eine intensivere und besser koordinierte Förderung der Elektromobilität ein. „Deutschland ist dabei, Tempo zu verlieren“, warnte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, am Mittwoch in Berlin.

Berlin - Die 950 Stadtwerke in Deutschland setzen sich für eine intensivere und besser koordinierte Förderung der Elektromobilität ein. „Deutschland ist dabei, Tempo zu verlieren“, warnte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, am Mittwoch in Berlin. Die auch vom Bundesrechnungshof bemängelten Hindernisse für eine effiziente Verteilung von Fördergeldern – insbesondere in der Forschung – gefährdeten das Ziel der Bundesregierung, Deutschland bis 2020 zum globalen Leitmarkt für batteriebetriebene Fahrzeuge zu machen.

Der Bund hat insgesamt 500 Millionen Euro im Rahmen des Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität zur Verfügung gestellt. 2020 sollen eine Million E-Autos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Der Rechnungshof kritisiert, dass ein Großteil der Summe noch in den Mühlen der Bürokratie steckt. „Wir müssen verdammt aufpassen“, sagte Reck, der auf die massive Unterstützung bei der Batterieentwicklung in China und anderen asiatischen Ländern verwies. Diese staatlich gelenkte Hilfe sei aber kein Vorbild für die Marktwirtschaft. In Deutschland bieten sich laut VKU in den Kommunen beste Wettbewerbsbedingungen.

„Elektromobilität muss vor Ort erprobt werden, gemeinsam mit den Kommunen und den Autoherstellern“, sagte Reck. Als Träger des öffentlichen Nahverkehrs, Parkraumbewirtschafter und Energieversorger seien die kommunalen Unternehmen nah an den Nutzern künftiger E-Autos. Dass dieses Modell attraktiv sei, zeige die ständig steigende Zahl elektromobiler Stadtwerke-Projekte. Ein Beispiel präsentierten die Stadtwerke Aachen. In der Stadt wird seit 2009 eine Ladeinfrastruktur für elektrische Roller und Pkw aufgebaut, über die erneuerbarer Fahrstrom zur Verfügung gestellt wird. Die Stadtwerke kooperieren mit Conenergy, einem Anbieter von Produkten und Lösungen für erneuerbare Energien. Ab Mai will Conenergy zusammen mit dem Hersteller Heuliez aus Frankreich das Auto „Mia“ in Deutschland verkaufen. Es soll laut Conenergy-Chef Roman Dudenhausen ohne Förderung 18 000 Euro kosten. Die laufenden Kosten lägen bei nur 1,50 Euro pro 100 Kilometer. Henrik Mortsiefer

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