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Stahlindustrie: ThyssenKrupp streicht bis zu 20.000 Jobs

Die Schrumpfkur beim Stahlriesen ThyssenKrupp geht weiter: Angesichts der Auftragsflaute will sich der kriselnde Konzern von weiteren Tausenden Beschäftigten trennen.

Im neuen Geschäftsjahr 2009/2010 werde die Belegschaft "nochmals um 15.000 bis 20.000 Menschen schrumpfen", zitierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung den Vorstandsvorsitzenden Ekkehard Schulz. Bereits in den ersten zehn Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres hatte ThyssenKrupp die Zahl seiner Beschäftigten von 198.000 auf rund 186.000 reduziert.

Nun sollen laut Schulz von den etwa 18.000 Stellen in der Verwaltung im In- und Ausland 2000 bis 2500 wegfallen. Der Konzern wolle sich zudem von personalintensiven Bereichen trennen. Dazu gehörten weite Teile der Werftensparte mit gut 2500 betroffenen Beschäftigten sowie die drei zum Verkauf gestellten Service-Gruppen mit insgesamt 22.000 Arbeitsplätzen. Ziel sei ein nachhaltiger Abbau der Personal– und Sachkosten um 1,5 Milliarden bis 2 Milliarden Euro, sagte Schulz.

Die Auftragsflaute in der Stahlindustrie und bei den Werften hat ThyssenKrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008/09 tief in die Verlustzone gedrückt. Vor Steuern und Sondereffekten rechnet das Unternehmen mit einem Verlust "in höherer dreistelliger Millionen-Euro-Größe". Hinzu kommen Sonderbelastungen durch Restrukturierungen und den Bau neuer Stahlwerke in den USA und Brasilien von rund einer Milliarde Euro. Im Geschäftsjahr 2007/08 hatte der Konzern noch einen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro erzielt. Schulz sprach in dem Interview von "fürchterlich roten Zahlen", die den Bereichen Edelstahl, Werften und Fahrzeugkomponenten zuzuordnen seien.

Die Stahlwirtschaft wird sich Schulz zufolge langfristig wieder erholen. Es könne aber bis zum Jahr 2013 oder 2014 dauern, ehe die Werte des Jahres 2007 wieder erreicht seien. "Dann wird es mindestens bis zum Jahr 2012 Überkapazitäten geben."  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

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