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"Stahlmann Schulz": Mit 69 Jahren in Rente

Er habe viel Stahlwerke und Hochöfen schließen müssen, sagte Ekkehard Schulz in Alabama. Umso schöner sei für ihn als „Stahlmann“, endlich mal eine neue Anlage eröffnen zu können.

Und das auch noch kurz vor der Rente. Am 21. Januar, dem Tag der Hauptversammlung, macht er Platz an der Spitze von Thyssen-Krupp für Heinrich Hiesinger. Der 69-jährige Schulz, der seit den 70er Jahren für Thyssen arbeitet, kann sich mit einem ordentlichen Ergebnis verabschieden. Nach einem katastrophalen Krisenjahr mit Milliardenverlust sieht es nun besser aus: Die weltweit 177 000 Mitarbeiter erwirtschafteten zuletzt einen Umsatz von knapp 43 Milliarden Euro (plus fünf Prozent) und dabei einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Der Hütteningenieur Schulz leitet seit 2001 den 1999 durch die Fusion von Thyssen und Krupp entstandenen Konzern. Gerade eben hat er ein Buch veröffentlicht („55 Gründe Ingenieur zu werden“), das es immerhin auf Platz 23 der „Spiegel“-Bestsellerliste brachte. Mit den beiden Großinvestitionen in Brasilien und den USA hat Schulz Prioritäten im Stahlbereich gesetzt. Sein Nachfolger Hiesinger wird dagegen den Fokus auf den Technologiebereich legen, zu dem Aufzugtechnik, Autozulieferung und Anlagenbau gehören. Der 50-jährige Hiesinger arbeitete seit 1992 für Siemens und war die vergangenen drei Jahre im Vorstand des Münchener Konzerns für das Industriegeschäft zuständig. Gerhard Cromme, Aufsichtsratsvorsitzender sowohl bei Siemens als auch bei Thyssen-Krupp, holte Hiesinger im Oktober in den Vorstand nach Essen, wo er seitdem von Schulz eingearbeitet wird.

Alfons Freese

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