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Stahlmarkt: Rekordergebnis für ThyssenKrupp

Der Boom auf dem Stahlmarkt hat ThyssenKrupp die beste Quartalsbilanz seit seiner Fusion vor acht Jahren beschert. Der Konzern verbesserte sein Vorsteuerergebnis um knapp 40 Prozent.

DDüsseldorf - Zwischen April und Juni wurde ein Gewinn vor Steuern von 806 Millionen Euro erzielt, wie das Unternehmen mitteilte. Dies entspricht einem Plus von 39,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Es ist das beste vorsteuerliche Ergebnis seit der Fusion von Thyssen und Krupp 1998. Um seine Position in Nordamerika zu stärken, plant der Konzern den Bau eines neuen Stahlwerks im Südosten der USA. Parallel will ThyssenKrupp wieder über den Kauf des kanadischen Stahlkonzerns Dofasco verhandeln.

Sein Rekordergebnis verdankt ThyssenKrupp vor allem dem Stahlgeschäft - diese Sparte machte allein 47 Prozent des vorsteuerlichen Gewinns aus. Die Stahlverkäufe legten zwischen April und Juni um zwölf Prozent auf 2,813 Milliarden Euro zu, die Auftragseingänge um 24 Prozent auf 2,806 Milliarden Euro. Diese Zuwächse seien vor allem auf das Chinageschäft zurückzuführen, teilte der Konzern mit. Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet ThyssenKrupp mit einem Umsatz von 46 Milliarden Euro. Die Börse in Frankfurt reagierte kühl auf das gute Ergebnis von ThyssenKrupp: Der Kurs der Aktie, Schlusslicht des Dax, fiel bis 14.45 Uhr um 5,62 Prozent auf 26,68 Euro.

Milliarden-Investition für neues US-Werk

Der Aufsichtsrat der Firma teilte nach seiner Sitzung mit, für das neue US-Werk mit einer Jahreskapazität von 4,5 Millionen Tonnen sollten 1,8 Milliarden Euro investiert werden. Für weitere 500 Millionen Euro soll zudem ein benachbartes Kaltwalzwerk gebaut werden. Der Fabrikkomplex soll in einem der Südstaaten Alabama, Arkansas oder Louisiana errichtet werden. Seine Karosserie- und Fahrwerksgeschäfte in Nordamerika will der Düsseldorfer Konzern hingegen verkaufen. Gespräche mit potenziellen Interessenten liefen, teilte das Unternehmen mit. Betroffen sind den Angaben zufolge rund 4000 Beschäftigte.

Für den kanadischen Konzern Dofasco interessiert sich ThyssenKrupp weiterhin. Die Arcelor-Tochter sollte nach der Fusion von Arcelor und Mittal Steel eigentlich an die Düsseldorfer weitergereicht werden. Während der Übernahmeschlacht hatte Arcelor Dofasco aber in eine Stiftung überführt, so dass seither offen ist, ob ThyssenKrupp sein Ziel auch erreicht. (tso/AFP)

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