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Unter Beobachtung: Standard Chartered

© dpa

Standard Chartered: Britische Großbank soll Geld für Iran gewaschen haben

Iranische Geldgeschäfte in Höhe einer viertel Billion Dollar soll Standard Chartered verschleiert haben. Das Geldhaus räumt Fehler ein - allerdings nicht in diesem Ausmaß.

Die New Yorker Finanzaufsicht erhebt schwere Vorwürfe gegen die britische Großbank Standard Chartered. Das bisherige Vorzeige-Institut soll über Jahre Geldgeschäfte im Umfang von 250 Milliarden Dollar (202 Milliarden Euro) für iranische Banken abgewickelt haben. Wegen der geltenden Sanktionen gegen das Land sei dieses Vorgehen illegal, teilte die Aufsichtsbehörde mit.

Standard Chartered wies die Vorwürfe am Dienstag zurück. Die Aktie brach dennoch zum Handelsauftakt um fast 15 Prozent ein.

Die Bank verdiente mit den illegalen Geschäften laut der US-Finanzaufsicht Hunderte Millionen Dollar an Gebühren. Insgesamt soll das Institut rund 60 000 einzelne Transaktionen abgewickelt und vor den Behörden verborgen haben.

Nun drohen der Bank harte Strafen: Analysten rechnen mit Milliardenbelastungen. Die New Yorker Aufsicht warnte etwa bereits mit dem Entzug der Zulassung in den USA - das könnte Dollargeschäfte der Bank erschweren.

In einem ersten Schritt muss die Bank nun einen unabhängigen Aufseher einstellen, der die Geschäfte überwacht. Standard Chartered widersprach den Vorwürfen. Die Darstellung der Behörde gäben nicht das korrekte Bild der Fakten wieder, hieß es in einer Mitteilung.

Mehr als 99,9 Prozent der Transaktionen im Zusammenhang mit dem Iran bewegten sich innerhalb der gesetzlichen Regeln. Lediglich bei Geschäften im Umfang von 14 Millionen Dollar sei dies nicht der Fall gewesen. Die Geschäftsbeziehungen zu iranischen Kunden seien dann vor mehr als fünf Jahren komplett eingestellt worden.

Zuletzt hatte die britische Barclays-Bank international Schlagzeilen gemacht. Ihr wird vorgeworfen, zusammen mit anderen Geldinstituten den weltweit wichtigen Referenzzinssatz Libor manipuliert zu haben. Die Bank leistete deswegen bereits hohe Strafzahlungen. (dpa)

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