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Anziehend. Zu den Firmen im Portfolio gehören auch die Personal-Shopping-Plattform Outfittery, in deren Büro, diese Schuhe aufgenommen wurden.

© Kai-Uwe Heinrich

Start-up-Szene: "Berlin ist das Land mit der höchsten Gründungsdynamik"

Die IBB Bet investiert seit 1997 in Berliner Gründungen. 2012 brachte sie mit Partnern 65 Millionen Euro auf.

Berlin - Vor einem Jahr waren die Gründungen noch zahlreicher. Dennoch: „Das Gründungsgeschehen bewegt sich weiter auf hohem Niveau und erweist sich als wichtiger Impulsgeber für Wachstum und Beschäftigung“, bilanziert Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer (CDU) das erste Quartal 2013. Zwischen Januar und März wurden in der Hauptstadt rund 10 350 Gewerbe neu eingerichtet (knapp 9600 machten dicht), ein Jahr zuvor waren es mehr als 11 300 Gründungen gewesen (bei knapp 800 Schließungen). Berlin weise unter den Bundesländern nach wie vor die höchste Gründungsdynamik auf, sagte Yzer am Donnerstag bei der Jahresbilanz der IBB Beteiligungsgesellschaft (IBB Bet).

Während die meisten Neugründungen in Berlin in die Bereiche Baugewerbe und Handel fallen, konzentriert sich die Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin (IBB) in ihrer Förderung allein auf die vier Bereiche Informations- und Kommunikationstechnik/Medien, Gesundheitswirtschaft (Life Science), Hochtechnologie und Kreativwirtschaft. Die IBB Bet beteiligt sich in einer sehr frühen Phase an Gründungen in Berlin, allerdings nur dann, wenn auch ein privater Geldgeber mit einsteigt. „Trotz der Beschränkung auf Berlin war die IBB Beteiligungsgesellschaft 2012 der aktivste Risikokapitalgeber in Deutschland“, sagte IBB-Vorstandschef Ulrich Kissing. Der Anzahl nach, nicht nach der Höhe des Volumens. Denn die IBB Bet steckt maximal drei Millionen Euro in ein Unternehmen, oft sind es aber auch nur 500 000 Euro.

2012 investierte die IBB Bet in insgesamt 47 Gründungen, davon waren 13 Erst- und 34 Folge-Investments, also Unternehmen, die in einer weiteren Finanzierungsrunde noch einmal Geld von der IBB Bet bekommen. „Wenn wir ein zweites Mal investieren, ist das ein starkes Signal für neue Investoren, dass wir an den Erfolg des Unternehmens glauben“, sagte IBB-Bet-Geschäftsführer Marco Zeller. Insgesamt zwölf Millionen Euro investierte die IBB Bet 2012, gemeinsam mit den Partnern kamen 63 Millionen Euro Beteiligungskapital bei Berliner Gründern an, 30 Millionen davon aus dem Ausland. Im ersten Quartal 2013 waren es bereits sieben Millionen Euro in 21 Finanzierungsrunden, so dass im Gesamtjahr etwa das Volumen von 2012 erreicht wird. Durch Verkäufe von Beteiligungen arbeite die IBB Bet profitabel, sagte Zeller. Zahlen wollte er aber nicht nennen. Das Land Berlin plane, das Fondsvolumen von derzeit 80 Millionen auf 100 Millionen Euro auszuweiten, sagte Kissing.

Zu den Firmen im Portfolio gehören auch die Personal-Shopping-Plattform Outfittery und die Sprachlernplattform Babbel. Beide Start-ups haben bereits auch ausländische Investoren gewonnen. Outfittery möchte mit dem neuen Kapital nach Österreich und in die Schweiz expandieren. Markus Witte von Babbel lobt die Erfahrung der IBB Bet und dass man dort nicht gleich in Hektik ausbreche, wenn etwas nicht laufe wie geplant. Die IBB Bet sei ein Partner, bei dem man nicht betteln gehen müsse, sagt er.

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