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Start-Ups: Klick deinen Duft

Beim Businessplan-Wettbewerb (BPW) wurden Berliner und Brandenburger Firmen ausgezeichnet. Den ersten Platz belegte eine Firma, auf deren Internetseite man sein persönliches Parfüm mixen kann.

Berlin - Gute Ideen entstehen nicht selten nachts und in netter Gesellschaft. So beginnt auch die noch junge Geschichte des Berliner Start-up-Unternehmens MyParfuem. Beim Businessplan-Wettbewerb (BPW) hat es am Donnerstag den ersten Platz in der Kategorie BPWservices belegt. „Eine Freundin hat uns auf einer Party auf die Idee gebracht“, erzählt Matti Niebelschütz von MyParfuem. „Die Freundin war genervt, dass alle immer die gleichen Düfte auflegen.“

Noch auf der Feier im Laufe der Diskussion kam die Idee auf, ein Online-Portal anzubieten, in dem sich jeder seinen eigenen Duft zusammenstellen kann. Die Internetseite steht jetzt, und Zukunftspläne haben die Gründer auch. „Wir wollen demnächst ganz Deutschland oder sogar die ganze Welt mit individuellen Düften versorgen“, kündigt Niebelschütz an.

Das Geschäftskonzept von MyParfuem ist eines von 748, die beim diesjährigen Businessplan-Wettbewerb Berlin-Brandenburg eingegangen sind – eine Veranstaltung der Investitionsbank Berlin, der Investitionsbank des Landes Brandenburg und der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg. Insgesamt drei Runden mussten die Businesspläne durchlaufen. In der ersten Runde ging es um die Idee und den Nutzen, dann mussten Marketingstrategien präsentiert und zum Schluss der Finanzplan aufgestellt werden. Sechs Unternehmen wurden schließlich prämiert.

So auch die Berliner Firma Parelectrics, die mit einem neuen Gerät für die Diagnose von Hautkrebs den ersten Platz in der Kategorie BPWtechnology belegte. „Man setzt eine Sonde auf, und nach wenigen Sekunden bekommt der Arzt eine grafische Darstellung. Mit der kann er auswerten, ob es Hautkrebs ist und wenn ja, um welchen Typ es sich handelt“, erklärt Tobias Blaschke, einer der drei Gründer von Parelectrics.

Weil die Forscher mit Radiowellen arbeiten, können sie unter die Haut schauen. Aus diesem Grund sei eine Früherkennung der gefährlichen Krebsart möglich. „So ein Verfahren gibt es bisher noch nicht in der Medizintechnik“, sagt Blaschke. Der Physiker hat das Gerät zusammen mit seinem Professor Klaus Kramer an der Freien Universität in Berlin entwickelt. „Bisher war ich sein Chef, jetzt wird er mein Chef“, sagt Kramer und schmunzelt. Die Hierarchie im neuen Unternehmen sei von Anfang an beschlossene Sache gewesen. Genau wie MyParfuem erhielt Parelectrics 10 000 Euro für den ersten Platz. Aber auch für die Zweit- und Drittplatzierten gab es Preisgelder – jeweils 8000 beziehungsweise 6000 Euro.

Sammeln für wohltätige Zwecke ist das Ziel des Zweitplatzierten Spendino. Das Unternehmen hat eine Mobilfunktechnologie entwickelt, mit der per SMS gespendet werden kann. So sollen demnächst auf Konzerten oder anderen Großveranstaltungen Nummern angezeigt werden, die ins Handy eingetippt werden und über die schnell und ohne Registrierung Geld für gute Zwecke gesammelt wird.

Ebenfalls auf Platz zwei: Niche Arts & Architecture Tours. Die Firma bietet Stadtführungen und Entdeckungstouren der besonderen Art an. Drei junge Frauen wollen kunstinteressierte Berlin-Gäste an Orte führen, die jenseits des touristischen Mainstreams liegen. „In Berlin verbergen sich viele Kunst- und Kultursehenswürdigkeiten. Und wir kennen diese Orte“, sagt Stefanie Gerke, eine der drei Gründerinnen.

Für eine Technologie, mit der Stoffwechselvorgänge von Pflanzen untersucht werden können, wurde das Unternehmen Metabolomic mit einem dritten Platz ausgezeichnet, genauso wie die Firma Neutron Games, die ein Handballspiel für Computer und Spielkonsolen entworfen hat. Vera Pache

Vera Pache

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