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Wirtschaft: Statistischer Anstieg

Dem jüngsten Bericht der USZensusbehörde zufolge stieg die Armutsrate im Jahr 2003 leicht an. Das kann in Anbetracht der Wirtschaftslage der letzten Jahre kaum überraschen.

Dem jüngsten Bericht der USZensusbehörde zufolge stieg die Armutsrate im Jahr 2003 leicht an. Das kann in Anbetracht der Wirtschaftslage der letzten Jahre kaum überraschen. Es sagt nicht viel aus über die Armut in den USA, und noch viel weniger bestätigt es „das Versagen der Politik von Präsident George W. Bush“, wie der Präsidentschaftskandidat der Demokraten John Kerry uns glauben machen möchte.

Nach einer Konjunkturabschwächung ist die Armutsrate stets ein nachhinkender Wirtschaftsindikator, und die Erfahrung lehrt, dass sie etwa drei Jahre nach dem Ende einer Rezession ihren Scheitelpunkt erreicht. So gesehen ist der Sprung auf 12,5 Prozent im Jahr 2003 – gegenüber 12,1 Prozent in 2002 und 11,7 Prozent in 2001 – nachvollziehbar. Da das Angebot an Arbeitsplätzen seit fast einem Jahr wieder steigt, dürfte sich diese Zahl für 2004 günstiger entwickeln.

Zudem kann man davon ausgehen, dass die Armutsrate ohne die von der Bush-Regierung realisierten Steuersenkungen und das dadurch unterstützte Wachstum nach der Dotcom-Krise und dem 11. September höher liegen würde. Die jüngsten Zahlen reflektieren jedenfalls, was auch schon während der letzten beiden Konjunkturflauten passierte: 1991, dem Höhepunkt der damaligen Wirtschaftsflaute lag die Armutsrate bei 14,2 Prozent und erreichte 1993 mit 15,1 Prozent ihren Scheitelpunkt. Drei Jahre nach der Rezession des Jahres 1980 stieg die Armutsrate ebenfalls an – von 13 Prozent 1980 auf 15,2 Prozent 1983. Nach mehreren Jahren anhaltenden Wachstums ging sie dann in beiden Jahrzehnten allmählich wieder zurück.

Zu bemerken ist dabei, dass die Zensusbehörde nur Bareinkommen berücksichtigt. Indirekte staatliche Leistungen wie Lebensmittelmarken, Gesundheitsdienst für Bedürftige, Wohngeld und die Steuergutschrift auf Arbeitseinkommen bleiben außen vor. Die indirekte Unterstützung für die Armen ist in den letzten Jahren gestiegen und beträgt heute etwa sieben von zehn Dollar, die für Armenhilfe aufgewendet werden. Im Jahr 2003 beliefen sich Ernährungsprogramme für die Armen auf den Rekordbetrag von 41,6 Milliarden Dollar. Die Steuergutschriften beliefen sich im Jahr 2002 auf 38,2 Milliarden Dollar.

Alles in allem zeigen die Daten der Behörde, dass die Wohlfahrtsreform das beste Programm der Regierung gegen die Armut war.

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