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Wirtschaft: Steigt der Dax über 4000 Punkte, ist der Weg frei

Charttechniker sehen die Börsen an der entscheidenden Wegmarke – und glauben an einen langfristigen Aufstieg

Von Andreas Oswald

Es ist eine enorme Aufwärtsstrecke, die der Dax hingelegt hat. Seit seinem Tiefpunkt Anfang März stieg er um über 80 Prozent. Was kann der Anleger heute tun? Die Charttechniker, das sind bestimmte Analysten bei Banken und Fondgesellschaften (siehe Stichwort oben), gehen optimistisch ins neue Jahr.

Derzeit befindet sich der Dax ihrer Meinung nach an einer entscheidenden Wegmarke. Er stieg seit März entlang einer primären Aufwärtstrendlinie nach oben (Grafik rechts). Dieser längerfristige Trend kann mehrere Jahre anhalten.

Von oben kommt die primäre Abwärtstrendlinie, die sich seit dem historischen Höchststand im Jahr 2000 gebildet hat. Wird sie signifikant nach oben hin durchbrochen, ist der Abwärtstrend beendet. Ein signifikanter Bruch liegt dann vor, wenn mehr als zwei Schlusskurse mehr als ein Prozent über der Linie liegen, die sich derzeit bei etwa 3950 Punkten befindet. Sollte also die Marke von 4000 zwei Mal per Schlusskurs übertroffen werden, ist der Weg nach oben frei.

Wer dann beispielsweise ein Dax-Indexzertifikat kauft, dessen Wert sich parallel zum Dax verhält, hat gute Chancen, über einen längeren Zeitraum an Steigerungen zu partizipieren.

Charttechniker entwickeln immer verschiedene Szenarien, damit Anleger Anhaltspunkte haben, wie sie sich verhalten können. Das Szenario in der Grafik geht davon aus, dass die Abwärtstrendlinie signifikant durchstoßen wird. Anschließend kommt es zu einer Korrektur, bevor die Kurse weiter steigen.

Ein zweites Szenario könnte darin bestehen, dass der Dax noch einmal zurückfällt und den nachhaltigen Durchbruch über die 4000 erst im zweiten Anlauf schafft. Ein drittes Szenario wäre als negativ zu bewerten: Der Dax schafft den nachhaltigen Durchbruch nicht und fällt anschließend unter die Aufwärtstrendlinie. Diese Variante halten Charttechniker für eher unwahrscheinlich. Sie raten aber Anlegern, auf jeden Fall bei 3778 Punkten einen so genannten Stoppkurs zu ziehen. Charttechniker definieren immer einen Stoppkurs, um Risiken zu minimieren. Ein Stoppkurs bestimmt eine Marke, bei deren Unterschreiten sofort verkauft wird, um weitere Verluste zu vermeiden und das Vermögen zu sichern.

Die Börsen haben seit März eine gewaltige Strecke hingelegt, ohne größere zwischenzeitliche Korrektur. Diese ist irgendwann fällig. Positiv denkende Chartisten sehen darin dann eine Einstiegsmöglichkeit.

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