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Stellenabbau: Siemens mit Betriebsrat einig

Die Verhandlungen zwischen Siemens und dem Betriebsrat zum geplanten Stellenabbau sind beendet. Ende August soll der Gesamtbetriebsrat zustimmen. 17.000 Stellen werden voraussichtlich weltweit wegfallen und auch in Berlin streicht der Konzern Arbeitsplätze.

Die Verhandlungen sind abgeschlossen. Siemens hat sich mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan geeinigt. Der Münchner Technologiekonzern will weltweit annähernd 17 000 Stellen streichen – davon allein 5250 in Deutschland. Auch Berlin wird vom Stellenabbau betroffen sein. Hier beschäftigt der Konzern aktuell rund 13 000 Mitarbeiter. 350 Stellen sollen in der Hauptstadt nach bisherigen Planungen wegfallen. „An dieser Zielzahl hat sich nichts verändert“, hieß es aus informierten Kreisen. Die Verhandlungen seien nicht einfach gewesen, hieß es weiter. Doch das sei beiden Seiten zuvor klar gewesen. Zwischendurch habe es sogar Befürchtungen gegeben, dass die Verhandlungen scheitern könnten. Doch am Ende sei „ein ordentliches Ergebnis“ dabei herausgekommen. „Damit kann man sich unters Volk trauen“, hieß es.

Am kommenden Montag treffen sich nun die Verbindungskreise: Die Betriebsräte vor Ort, die Betreuer der Gewerkschaft IG Metall und Mitglieder des Gesamtbetriebsrats kommen in diesen Runden zusammen, um die Details der Verhandlungen zu diskutieren, die am Mittwoch und Donnerstag in einem Hotel am Starnberger See verhandelt wurden. Eine offizielle Zustimmung des Gesamtbetriebsrats wird erst auf dessen Versammlung am 26. und 27. August erwartet. Die Beschäftigten sollen dann am 28. August über die Details informiert werden.

Siemens war an einer schnellen Einigung mit den Arbeitnehmervertretern gelegen, um die Kosten des Personalabbaus noch im laufenden Geschäftsjahr verbuchen zu können, das am 30. September endet. So kann Siemens seine Steuerlast reduzieren. Die Kosten für den Stellenabbau können dann mit dem Erlös aus dem Verkauf von Siemens VDO verrechnet werden. Analysten schätzen die Kosten für den Personalabbau auf Volumen zwischen 600 Millionen und 800 Millionen Euro. Eine offizielle Schätzung gibt es nicht. Informierte Kreise gehen jedoch davon aus, dass die Summe eher am oberen Ende der Spanne liegen wird. Abhängig ist dies jedoch davon, welche Mitarbeiter welche Angebote annehmen werden, denn auf betriebsbedingte Kündigungen will der Konzern verzichten.

Teil der Vereinbarung ist eine über zwei Jahre laufende Transfergesellschaft. Hinzu kommen Angebote zur Altersteilzeit und Abfindungsangebote. Einige Mitarbeiter können hoffen, an anderer Stelle im Konzern unterzukommen. Allein in Berlin hat Siemens mehr als 200 offene Stellen. Gesucht werden Facharbeiter und Ingenieure, der Stellenabbau findet jedoch vor allem in der Verwaltung statt.

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