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Wirtschaft: "Steuerreform ist zu kompliziert" - BJU verlangt Förderung des Mittelstands - Deregulierung soll helfen

Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) hat die Wirtschaftspolitik der Regierung erneut scharf kritisiert. Die am Donnerstag vom Bundestag beschlossene Steuerreform reiche nicht aus, um den Mittelstand zu fördern, da sie vorwiegend sehr kleine und sehr große Unternehmen entlaste, sagte der BJU-Vorsitzende Claude Herion am Freitag in Berlin.

Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) hat die Wirtschaftspolitik der Regierung erneut scharf kritisiert. Die am Donnerstag vom Bundestag beschlossene Steuerreform reiche nicht aus, um den Mittelstand zu fördern, da sie vorwiegend sehr kleine und sehr große Unternehmen entlaste, sagte der BJU-Vorsitzende Claude Herion am Freitag in Berlin. Die Steuerreform sei noch zu kompliziert ausgestaltet und ein "reines Beschäftigungsprogramm für Steuerberater". Die höhere Belastung ausgeschütteter gegenüber einbehaltenen Gewinnen diskreditiere mittelständische Betriebe. Das Optionsmodell, nach dem sich Personengesellschaften wie eine Kapitalgesellschaft besteuern lassen können sollen, sei nur für wenige Firmen eine günstige Alternative. Anlässlich des fünfzigsten Jubiläums des Verbandes forderte der BJU-Chef, die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Deutschland zu "entrümpeln und alten Ballast abzuwerfen". Herion: "Die Koalition muss auch in anderen Bereichen das Reformtempo erhöhen, um die günstige Wachstumsdynamik zu unterstützen." In einem Sieben-Punkte-Katalog schlägt der BJU daher vor, das Ladenschluss- sowie das Rabattgesetz abzuschaffen, außerdem die Zwangsmitgliedschaft in Industrie- und Handelskammern, den Meisterbrief für Handwerker und Allgemeinverbindlichkeitserklärungen von Tarifverträgen zu streichen. Zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes müsse der Kündigungsschutz für Arbeitnehmer gesenkt und die staatliche Verwaltung gestrafft werden. An Stelle der nach Ansicht des BJU zu bürokratischen Green-Card-Regelung solle ein Einwanderungsgesetz den Zuzug ausländischer Arbeitnehmer regeln. Notwendig sei ein moderneres Bildungswesen mit Wettbewerb unter den Hochschulen, das kürzere Ausbildungszeiten ermögliche. Erreichen will das der Verband durch die leistungsbezogene Bezahlung von Professoren, durch Bildungsgutscheine für Studenten und finanzielle Autonomie für Schulen und Universitäten. Im BJU sind rund 2500 Unternehmer im Alter von bis zu 40 Jahren organisiert.

brö

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