zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Stichwort Eurobonds

Als Eurobonds werden festverzinsliche Wertpapiere bezeichnet, die von einem ausländischen Emittenten (Staaten, Banken oder Unternehmen) in einer ausländischen Währung ausgegeben werden. Die Käufer dieser Anleihen sind in aller Regel institutionelle Anleger, also ebenfalls Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds.

Als Eurobonds werden festverzinsliche Wertpapiere bezeichnet, die von einem ausländischen Emittenten (Staaten, Banken oder Unternehmen) in einer ausländischen Währung ausgegeben werden. Die Käufer dieser Anleihen sind in aller Regel institutionelle Anleger, also ebenfalls Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds. Der klasssische Fall wäre eine Staatsanleihe der Türkei in Euro. Allerdings ist der Euro keineswegs die einzige Währung in denen Eurobonds aufgelegt werden. Üblich sind beispielsweise auch US-Dollar. Der Begriff Eurobonds wurde bereits vor der Einführung des Euro geschaffen und ist deshalb heute nicht mehr so klar bestimmt. So wissen selbst Fachleute nicht genau zu sagen, ob eine amerikanische Staatsanleihe, die in US-Dollar ausgestellt und in London gehandelt wird, als Eurobond bezeichnet werden sollte. Hilfsweise werden deshalb manchmal die Bezeichnungen Euro/Eurobond oder Dollar/Eurobond benutzt. Um die Verwirrung komplett zu machen, müssen Eurobonds nicht nur in Europa gehandelt werden, es können auch Singapur oder New York sein.

Allerdings ist London der weltweit führende Handelsplatz für Eurobonds und das Volumen ist gewaltig. Bis zum Herbst dieses Jahres wurden Eurobonds im Gegenwert von rund einer Billionen Euro am gesamten Eurobondmarkt platziert, und London ist der weltweit führende Handelsplatz für diese Wertpapiere - "danach kommt lange nichts mehr", so ein Händler. In der Londoner City arbeiten rund 600 000 Menschen im Geldgewerbe, und um einen Teil dieser Arbeitsplätze fürchtet die britische Regierung, sollte eine einheitliche Kapitalertragsteuer in Europa eingeführt werden. Gegenwärtig kennt man in London nämlich für ausländische Anleger keine Quellensteuer. Das Geschäft dürfte in diesem Fall zwar nicht nach Frankfurt (Main) abwandern, wie dort mancher erhofft, denn dort gilt die Quellensteuer dann ja auch, aber Singapur oder die Vereingten Staaten machen sich durchaus berechtigte Hoffnungen auf einen größeren Teil des Kuchens. Sie könnten auch davon profitieren, dass Englisch dann weiterhin die Handelssprache ist.

dr

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false