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LKW-Streik Spanien

© dpa

Straßenblockade: LKW-Streik in Spanien weitet sich aus

Die Straßenblockaden der spanischen Spediteure verschärfen sich. Zwei Kraftwagenfahrer sind dabei schon ums Leben gekommen. Die spanische Regierung setzt sich für ein schnelles Ende des Streiks ein.

Der LKW-Streik in Spanien weitet sich aus. Seit Anfang der Woche blockieren Kraftwagenfahrer Autobahnen und Zufahrtsstraßen, um gegen die hohen Benzin- und Dieselpreise zu demonstrieren. Jetzt beteiligen sich auch Fischereiflotten aus Galicien und anderen Landesteilen. Zusätzlich werden Häfen mit LKWs gesperrt. Ohne diese Lieferungen können Restaurants keine Fischgerichte mehr anbieten, Milch und andere Lebensmittel werden knapp - man stellt sich auf Hamsterkäufe ein. In der Urlaubsregion Katalonien ist das Benzin an fast der Hälfte der Tankstellen ausgegangen. Auch Schüler sind betroffen: sie kommen nicht mehr in die Schule.

Dabei stellen die streikenden Spediteure mit 20 Prozent der Branche eine Minderheit dar, 80 Prozent sind gegen den Streik. Dagegen tun können sie nichts, denn die Straßen sind gesperrt. Zusätzlich gehen die protestierenden Fahrer rigoros gegen Streikbrecher vor. Sie schlagen Windschutzscheiben ein und zerstechen Reifen von LKWs, die sich am Protest nicht beteiligen wollen. Nördlich von Lissabon wurde gestern ein Portugiese von einem LKW überfahren, der einen Streikbrecher aufhalten wollte.

Streik der LKW-Fahrer ist illegal

Derweil haben sich die Blockaden auf die Grenzregionen zu Portugal und Frankreich ausgeweitet. Dabei ist der Streik der Lkw-Fahrer im Grunde illegal. Er werde nicht durch das Streikrecht gedeckt, betonten die von der Zeitung "El País" befragten Juristen übereinstimmend. Die Streikenden seien keine Arbeitnehmer, sondern Selbstständige und Kleinunternehmer, wie es weiter heißt.

Unterdessen hat die spanische Regierung ein Ende des Streiks der Lastwagenfahrer in Aussicht gestellt. Es sei bereits eine Einigung mit nicht streikenden Gewerkschaften erzielt worden, verkündete Transportministerin Magdalena Alvarez am späten Dienstagabend in Madrid. Diese Einigung solle am Mittwoch den beiden Gewerkschaften vorgelegt werden, die zum Streik aufgerufen hatten. "Wir hoffen, dass diese beiden Organisationen den Vertrag unterzeichnen werden, um eine Situation zu beenden, die die Spanier nicht verdient haben", sagte Alvarez. Ihr zufolge wurde die Einigung mit Gewerkschaften erzielt, die zusammen 82 Prozent der Branche vertreten. (fg/afp/dpa)

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