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Pfeifkonzert.

© dpa

Wirtschaft: Streik blockiert Flughafen Düsseldorf Kontrolleure wollen Geld Einigung in Hamburg

Berlin - Über Düsseldorf oder Köln- Bonn sollte man besser nicht in den Osterurlaub fliegen: Die Tarifauseinandersetzung im nordrhein-westfälischen Sicherheitsgewerbe scheint derart verfahren, dass ein Kompromiss nicht in Reichweite ist. Am Montag setzte streikendes Sicherheitspersonal in Düsseldorf den Flughafen weitgehend außer Betrieb.

Berlin - Über Düsseldorf oder Köln- Bonn sollte man besser nicht in den Osterurlaub fliegen: Die Tarifauseinandersetzung im nordrhein-westfälischen Sicherheitsgewerbe scheint derart verfahren, dass ein Kompromiss nicht in Reichweite ist. Am Montag setzte streikendes Sicherheitspersonal in Düsseldorf den Flughafen weitgehend außer Betrieb. Ebenfalls am Montag gab es einen Tarifkompromiss für die Sicherheitskräfte in Hamburg. Allerdings ist die Situation dort viel einfacher, es ging in Hamburg um rund 600 Fluggastkontrolleure, die alle bei einer Firma (Piepenbrock) angestellt sind. Und für diese Beschäftigten vereinbarten der Bundesverband der Deutschen Sicherheitswirtschaft (BDSW) und Verdi eine Erhöhung des Stundenlohns in zwei Schritten um insgesamt 15 Prozent auf 13,60 Euro. In NRW geht es dagegen nicht nur um rund 1000 Mitarbeiter der Fluggastkontrolle, die das Handgepäck der Passagiere untersuchen, sondern um insgesamt 34 000 Mitarbeiter aus 24 Berufen in der Sicherheitsbranche.

Verdi hat einen hohen Organisationsgrad bei Flughafenkontrolleuren und lässt diese deshalb streiken: Am Montag beteiligten sich rund 250 Personen auf dem Düsseldorfer Flughafen am Streik. Von den geplanten 593 Starts und Landungen wurden bis zum Mittag 172 gestrichen. Etwa die Hälfte der Kontrollstellen war deshalb nicht besetzt. Verdi fordert unter anderem ein deutliches Plus für die Beschäftigten der untersten Lohngruppen, die mehr als die Hälfte der Beschäftigten ausmachen. Die Arbeitgeber haben eine Erhöhung von 8,23 Euro, das ist der Mindestlohn in der Branche, auf 8,55 Euro angeboten, Verdi will mindestens 2,50 Euro mehr.

Seit Dezember dauert der Tarifkonflikt schon, inzwischen gab es sieben Streiktage an den Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf. „Solange kein neues Angebot auf dem Tisch liegt, haben wir nur die Wahl, maximalen Druck zu erzeugen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Becker. Die Gewerkschaft erwarte „einen Tarifabschluss vor den Osterferien“. Diese beginnen in Nordrhein-Westfalen am 25. März. Sollte vonseiten der Arbeitgeber kein Vorschlag kommen, könnte es in den kommenden Tagen weitere Aktionen geben, sagte ein Verdi-Sprecher. Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben kein Vertrauen in Becker und fordern deshalb ein Schlichtungsverfahren. „Die Politik sollte eingreifen“, sagte BDSW-Sprecher Oliver Arning auf Anfrage. Von sich aus werde man keine neuen Verhandlungen anbieten. „Wir warten auf Verdi.“ Weitere Streiks in den kommenden Tagen seien „zu befürchten“. Nach Einschätzung der Arbeitgeber hat Verdi in der mittelständisch geprägten Sicherheitsbranche kaum genügend Mitarbeiter für einen flächendeckenden Arbeitskampf. In der Konsequenz müssten eben immer wieder die Flughafenkontrolleure ran. alf/rtr

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