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Wirtschaft: Streit um Europas Zentralbank

Franzosen wollen operative Ausstattung reduzieren DÜSSELFORF (Tsp).Zwischen Paris und einigen EU-Partnern spitzt sich der Streit um die künftige Europäische Zentralbank (EZB) zu.

Franzosen wollen operative Ausstattung reduzieren

DÜSSELFORF (Tsp).Zwischen Paris und einigen EU-Partnern spitzt sich der Streit um die künftige Europäische Zentralbank (EZB) zu.Paris hatte bereits die Chefstelle der EZB für sich reklamiert.Nach Angaben des Handelsblatts dreht sich jetzt der Streit um die operative Ausstattung des EZB am Finanzplatz Frankfurt.Das von allen EU-Partnern befürwortete Konzept eines dezentralen Aufbaus des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) werde von den Franzosen ad absurdum geführt, heißt es von offizieller Seite.Paris bestehe darauf, daß die EZB keine Abteilung für Interventionen am Devisenmarkt erhalten soll, was zur Entwicklung der Marktnähe unerläßlich wäre.Nach französischen Vorstellungen soll die EZB lediglich ein "Versammlungsplatz der Gouverneure" sein.Sie solle nicht einmal operativ zuständig sein, die Währungsreserven zu verwalten, heißt es.Paris befürchtet Vorteile für den Finanzplatz Frankfurt auch dadurch, wenn das Institut an die europäischen Echtzeit-Brutto-Zahlungsverkehrssysteme angebunden wird.Diese Systeme verringern Zeitverzögerungen beim Zahlungverkehr, in dem Aufträge fortlaufend bearbeitet und abgerechnet werden.Frankreich bestehe darauf, daß die EZB keinen zentralen Zugang zu den Zahlungsverkehrssystemen bekomme.Nach den französischen Ideen soll die Zentralbank zu einer individuellen "Anstöpselung" an die 15 EU-Zentralbanken gezwungen werden, damit sich in Frankfurt kein Zahlungsverkehrsknotenpunkt entwickelt.

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