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Wirtschaft: Streit um Kosten der Chemie-Kontrolle Umweltbeirat: Industrie übertreibt

Berlin (pet). Die Kosten für eine stärkere Kontrolle von ChemieProdukten in Europa sind nach Meinung des wissenschaftlichen Beratergremiums der Bundesregierung deutlich geringer als von der Industrie angegeben.

Berlin (pet). Die Kosten für eine stärkere Kontrolle von ChemieProdukten in Europa sind nach Meinung des wissenschaftlichen Beratergremiums der Bundesregierung deutlich geringer als von der Industrie angegeben. „Die von den Wirtschaftsverbänden in Auftrag gegebenen Studien über die wirtschaftlichen Folgen der Reform der Chemikalienpolitik sind methodisch unzulänglich, überschätzen systematisch die Kosten und vernachlässigen die Chancen der Reform“, schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen in einer Stellungnahme, die am Mittwoch der Regierung übergeben wurde.

Als großer Chemiestandort hat Deutschland bisher eine Reform der EU-Chemikalienpolitik blockiert. Ziel der Reform ist eine stärkere Kontrolle von Chemie-Produkten. Die Industrie schätzt die Gesamtkosten für die Registrierung von rund 30 000 Chemie-Stoffen auf sieben bis zehn Milliarden Euro und befürchtet den Verlust von bis zu 2,3 Millionen Arbeitsplätzen innerhalb der Einführungszeit von zehn Jahren. Die EU-Kommission geht dagegen von Kosten in Höhe von 1,4 Milliarden bis sieben Milliarden Euro aus. Der Umweltrat hält beide Angaben für übertrieben. „Wir gehen davon aus, dass die Kosten unter den Schätzungen der Kommission liegen“, sagte Generalsekretär Christian Hey. Im Übrigen könnten durch eine bessere Kontrolle gefährlicher Stoffe auch die Gesundheitskosten deutlich reduziert werden.

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