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Wirtschaft: Streit um Ladenschluß spitzt sich zu

HAMBURG/DÜSSELDORF (AP).Im Streit um längere Ladenöffnungszeiten hat die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) vor "verfehlten Profilierungswettläufen der Bundesländer" gewarnt.

HAMBURG/DÜSSELDORF (AP).Im Streit um längere Ladenöffnungszeiten hat die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft (DAG) vor "verfehlten Profilierungswettläufen der Bundesländer" gewarnt."Schickeria-Wünsche nach Einkaufsmöglichkeiten rund um die Uhr dürfen keinen Vorrang vor dem Anspruch von 2,8 Millionen Einzelhandelsbeschäftigten auf familiengerechte Arbeitszeiten haben", sagte der stellvertretende DAG-Vorsitzende Hubert Gartz am Sonntag in Hamburg.Bei ihren Beratungen Anfang Juni sollten die Wirtschaftsminister der Länder beachten, daß die längeren Öffnungszeiten des 1996 novellierten Ladenschlußgesetzes weder mehr Umsatz noch mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gebracht hätten, forderte Gartz.Die Anwendung der "Kurort-Bestimmungen" des Ladenschlußgesetzes auf Großstädte wie Leipzig oder Schwerin - ähnliches ist nun auch in Berlin geplant - sei zudem "Rechtsbeugung", sagte Gartz.Auch die Vorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (HBV), Margret Mönig-Raane, sprach von einer "aktiven Arbeitsvernichtungspolitik".Die Überkapazitäten hätten zu einem "mörderischen Wettbewerb" geführt, der bereits tausende mittelständische Betriebe ruiniert und 220 000 Vollzeit-Arbeitsplätze vernichtet habe."Die Ladenschluß-Deregulierer spielen mit dem Feuer", sagte sie.

Dagegen hat sich die FDP auf ihrem Parteitag in Bremen am Wochenende für eine ersatzlose Streichung des Ladenschlußgesetzes ausgesprochen.Die Abschaffung soll nach ihren Vorstellungen Anfang kommenden Jahres erfolgen.

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