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Wirtschaft: Streit um Löhne

Uneins sind die sechs Institute bei den Löhnen."Die Lohnrunde des Jahres 1999 gibt nach Ansicht der Mehrheit der Institute Anlaß zur Sorge", steht im Gutachten.

Uneins sind die sechs Institute bei den Löhnen."Die Lohnrunde des Jahres 1999 gibt nach Ansicht der Mehrheit der Institute Anlaß zur Sorge", steht im Gutachten.Die Minderheit vertritt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) aus Berlin: Unter der Überschrift "Eine andere Meinung zur Lohnpolitik" schreiben die DIW-Forscher, die diesjährigen Lohnabschlüsse von rund drei Prozent seien vertretbar.Die Berliner Wissenschaftler begründen, die ausgeprägte Lohnzurückhaltung in den vergangenen Jahren habe den privaten Konsum nur "sehr schwach" expandieren lassen."Dadurch ist die Dynamik der Beschäftigungsentwicklung und der Investitionstätigkeit durch die ausgeprägte Lohnmäßigung der vergangenen drei Jahre eher gebremst denn gefördert worden." Dagegen sind die Konjunktur-Experten der anderen fünf Forschungs-Institute davon überzeugt, die Abkehr vom Kurs der Lohnzurückhaltung sei "der falsche Weg".Sie minderten die Bereitschaft der Unternehmen zu Neueinstellungen und beeinträchtigten die Investitionsneigung."Die Beschäftigung wäre geringer als bei Fortsetzung einer moderaten Lohnpolitik." Deshalb sei Lohnzurückhaltung weiterhin notwendig.Knackpunkt sei die Unsicherheit darüber, ob die Lohnkosten künftig weiter steigen oder sich wieder verringern.Ein Mittel für mehr Sicherheit bietet nach Auffassung aller sechs Institute das Bündnis für Arbeit.Es mache keinen Sinn, wie bisher die Tarifpolitik auszuklammern.Auf diese Weise lasse sich die Transparenz in der Wirtschaftspolitik erhöhen - und die Akzeptanz für Reformvorhaben, meinen die Ökonomen.Nur: "Rasche Beschäftigungserfolge sind von einem Bündnis für Arbeit sicherlich nicht zu erwarten."

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