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Wirtschaft: Streit um Messe Berlin: Die kleine Politik der Großen Koalition

Nichts geht mehr. In Berlin herrscht Stillstand.

Nichts geht mehr. In Berlin herrscht Stillstand. Erst wurde die Bankgesellschaft durch politische Kumpanei schwer beschädigt. Nun steckt die Privatisierung der Messe fest. Der spektakuläre Rücktritt der Aufsichtsräte lenkt den Blick wieder einmal auf die Hauptstadt. Auf die kleine Politik der Großen Koalition.

Auf den ersten Blick geht es beim Messestreit um banale Dinge. Etwa um den Südeingang. Der sollte die Ausstellungsflächen im Kellergeschoss attraktiver machen - mit einem "tiefer gelegten" Eingangstor. Problem: Die Eishalle Jafféstraße stand im Weg, nebenan moderte die Deutschlandhalle vor sich hin. Die Messe-Unternehmer wollte beide Hallen abreißen. Nicht so der Senat: Hier feilschten die Koalitionäre um die Deutschlandhalle. Der bereits beschlossene Abriss wurde gekippt, Retter ließen sich feiern. Die Deutschlandhalle wird nun zur Eishalle, eine große Mehrzweckhalle lässt auf sich warten.

Politik made in Berlin: Wenn Entscheidungen anstehen, herrscht Profilierungssucht. Die Messe ist dafür ein Musterbeispiel. Wirtschaftssenator Branoner wollte die Messe sanieren und ihr zu diesem Zweck Grundstücke übertragen, Finanzsenator Kurth wollte lieber den Haushalt aufbessern. Stadtentwicklungssenator Strieder sorgte sich um den Denkmalschutz, Schulsenator Böger um Schlittschuh laufende Kinder. Das Gezerre endete einmal wieder mit einem Kompromiss: Ein paar Grundstücke für die Messe, der Rest wird sich schon finden. Der Kleinkrieg der Großen Koalition sichert den Politikern allenfalls Schlagzeilen. Das Unternehmen Messegesellschaft wird jedoch im Wettbewerb um Kunden weiter zurückgeworfen.

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