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Wirtschaft: Strieder lobt Solarstrombörse

Umweltsenator: Kostendeckende Vergütung in Berlin erreicht / Kritik von Solarfirmen BERLIN (dw).Umweltsenator Peter Strieder hat am Montag ein positive Zwischenbilanz der Berliner "Solarstrombörse" gezogen.

Umweltsenator: Kostendeckende Vergütung in Berlin erreicht / Kritik von Solarfirmen BERLIN (dw).Umweltsenator Peter Strieder hat am Montag ein positive Zwischenbilanz der Berliner "Solarstrombörse" gezogen.Zusammen mit der Bewag sei es gelungen, Solarstrom in Berlin "kostendeckend" zu vergüten.Damit habe die Politik die Rahmenbedingungen geschaffen, nun komme es auf die Solarunternehmen an."Die marktwirtschaftlichen Mechanismen funktionieren", sagte Strieder.Nach den Angaben von Günter Borch von der Bewag, wurden nach den ersten drei abgehaltenen Solarstrombörsen 48 Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 200 Kilowatt ausgewählt, die mit insgesamt rund 1,3 Mill.DM gefördert wurden.Strieder würdigte das mit 40 Mill.DM für vier Jahre ausgestattete Solarprogramm der Bewag als "das größte deutsche Förderprogramm für Photovoltaik." Nach dem Konzept der Solarstrombörse und des Bewag-Förderprogramms "Energie 2000" können Interessenten beim Bau einer Solaranlage bis zu 7250 DM Sofortzuschuß erhalten.Der Bauherr kann den von ihm produzierten Solarstrom dann für eine erhöhte Vergütung von maximal 81 Pfennig pro Kilowattstunde 15 Jahre lang an die Bewag verkaufen. Allerdings enthält die von Bewag und Senat konzipierte Solarstrombörse auch ein Wettbewerbselement: Gefördert wird jeweils nur eine begrenzte Anzahl von Bewerbern.Häuslebauer, die zusagen ihre Anlage auch dann zu bauen, wenn sie nur 70 oder gar 50 Pfennig pro Kilowattstunde als Vergütung erhalten, bekommen bei der Börse eine höhere Chance, in das Förderprogramm aufgenommen zu werden."Der besondere Charme dieses Konzeptes liegt darin, daß dadurch ein wettbewerbsmäßiger Kostendruck auf Anlagenhersteller und Betreiber erreicht wird", so Strieder.Die Antragsteller der drei bisherigen Börsen hätten im Durchschnitt zugesagt, auch eine Vergütung von 70 Pfennig zu akzeptieren, wenn sie dafür in die Förderung aufgenommen werden.Daß die Antragsteller damit "freiwillig" 11 Pfennig unter der Höchstgrenze blieben, wertete Umweltsenator Strieder als Zeichen dafür, daß sich Solarstrom offenbar auch für den niedrigeren Preis in Berlin "kostendeckend" produzieren läßt. Vertreter von Solarfirmen zweifelten diese Interpretation jedoch an.Wenn ihre Kunden bereit seien, den von ihnen produzierten Solarstrom so billig an die Bewag zu verkaufen, haben das noch lange nichts mit Kostendeckung zu tun."Die Pokern einfach, um überhaupt ins Förderprogramm reinzukommen", so Marc Thiem, Geschäftsleiter der Berliner Solarfirma PST.Die Strompreise, die bei den viermal jährlich stattfindenden Börsen ausgehandelt werden, spiegelten den Markt nicht wider.Zwar sei gegen das Wettbewerbselement "nichts einzuwenden".Man müsse aber auch sehen, daß eine Vielzahl kleiner Solarunternehmen hart an der Gewinnschwelle arbeiteten und den von der Solarstrombörse ausgelösten Kostendruck nicht mehr verkraften könnten. Über Finanzierungsmöglichkeiten von Solarstrom informiert, neben der Bewag, der "Solar-Infopunkt" des Bundes der Energieverbraucher und des BUND, Kurfürstenstraße 14, 10 785 Berlin-Tiergarten, Tel.030 / 265 21 40.

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