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Wirtschaft: Strom wird für Privathaushalte billiger

Thüringer Versorger macht den Anfang

Berlin - Stromkunden können in den nächsten Wochen mit spürbaren Preissenkungen rechnen. Den Anfang hat am Montag die Eon-Tochter Thüringer Energie (TEN) gemacht. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass die von der Bundesnetzagentur angeordnete Senkung der Netzentgelte um 14 Prozent an die Privatkunden weitergegeben werde. Dies bedeute für einen Durchschnittshaushalt eine Entlastung von drei bis vier Euro pro Monat, hieß es. Auch für Berliner Verbraucher stehen die Chancen gut auf niedrigere Preise.

Mit den Preissenkungen der TEN zeigt die schärfere Regulierung der Versorger durch die Bundesnetzagentur erste Erfolge. Matthias Kurth, Präsident der Behörde, rechnet damit, dass am Ende eine Entlastung in Milliardenhöhe herauskommen wird, sobald alle Netzentgelte überprüft sind. Die Kosten für den Transport des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher stehen für etwa 30 Prozent des Strompreises. Nur etwa drei Prozent machen die Hochspannungsnetze aus. 27 Prozent gehen auf die Verteilnetze – also die Netze innerhalb der Ortschaften – zurück.

Bisher hat die Netzagentur, mit Ausnahme der TEN, nur Bescheide für den Bereich Hochspannung verschickt. Dem Berliner Versorger Vattenfall hatte die Behörde eine Senkung der Kosten um 18 Prozent gegenüber dem gestellten Antrag des Unternehmens verordnet. Das bedeutet eine Senkung des Endpreises um 0,6 Prozent. Der Versuch Vattenfalls, die Entscheidung vor Gericht zu kippen, ist zunächst gescheitert.

Ein Unternehmenssprecher sagte dem Tagesspiegel, diese Senkung werde nun an die Kunden weitergegeben – „und zwar auf jeden Fall rückwirkend zum 1. Juli“. An der praktischen Umsetzung werde noch gearbeitet, sagte der Sprecher. Schließlich habe Vattenfall in Berlin fast 1,8 Millionen Kunden, jeden Tag würden etwa 12 000 Rechnungen verschickt. Die Preissenkung werde individuell bei jedem Kunden bei der Jahresendabrechnung berücksichtigt.

Für große Eile besteht ohnehin kein Anlass, denn schon bald wird Vattenfall wahrscheinlich die nächste Preissenkung einrechnen müssen. Der Bescheid der Netzagentur über die Preise für das Verteilnetz, den größten Teil der Netzkosten, steht noch aus. „Wir sind mit Hochdruck dran“, sagte eine Behördensprecherin. „Bis alle Genehmigungen verschickt sind, kann es aber noch einige Wochen dauern.“

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