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Wirtschaft: Stromausfall wegen Fehlern in der Leitstelle

Eon sieht die Schuld bei den eigenen Mitarbeitern

Berlin - Die Ursache des europaweiten Stromausfalls vor zehn Tagen ist menschliches Versagen. Das teilte der Energiekonzern Eon mit, der die Verantwortung für den Vorfall übernahm. Die Netzleitstelle des Unternehmens habe „die Situation zwar grundsätzlich ordnungsgemäß beurteilt, aber unter hohem Zeitdruck nicht alle technischen Hilfsmittel für eine umfassende Lagebewertung genutzt“.

Am Samstag, 4. November, war in weiten Teilen Westeuropas der Strom ausgefallen. Zeitweise waren zehn Millionen Menschen in Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien ohne Strom. Als Ausgangspunkt der Störung wurde das Eon-Netz in Nordwestdeutschland ausgemacht. Zahlreiche Politiker warfen den Energieunternehmen vor, nicht genug in die Sicherheit der Netze zu investieren.

Diese Darstellung wies Eon nun zurück. Auslöser sei vielmehr die planmäßige Abschaltung einer Höchstspannungsleitung über der Ems gewesen, um dem Kreuzfahrtschiff Norwegian Pearl die Durchfahrt zu ermöglichen. Dabei nahmen zwei Eon-Mitarbeiter fälschlicherweise an, dass eine Überlastung des übrigen Netzes ausgeschlossen sei – selbst wenn noch eine weitere Leitung ausfiele. Doch genau das geschah etwa eine halbe Stunde später. Auf einer anderen Höchstspannungsleitung traten Überlastungen auf, deren Ursache noch ungeklärt ist. Wegen eines weiteren Fehlers der Mitarbeiter fiel auch diese Leitung aus, was einen Dominoeffekt im europäischen Verbundnetz auslöste. Die weitere Prüfung obliegt nun der Bundesnetzagentur. awm

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