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Wirtschaft: Strommarkt: Eon will britischen Stromkonzern PowerGen kaufen

Der deutsche Eon-Konzern und der größte britische Stromversorger PowerGen sprechen über eine mögliche Zusammenarbeit. Die ersten Gespräche fänden im Rahmen der Prüfung strategischer Optionen zum Ausbau des Energiegeschäftes statt, teilte Eon am Mittwoch in Düsseldorf mit.

Der deutsche Eon-Konzern und der größte britische Stromversorger PowerGen sprechen über eine mögliche Zusammenarbeit. Die ersten Gespräche fänden im Rahmen der Prüfung strategischer Optionen zum Ausbau des Energiegeschäftes statt, teilte Eon am Mittwoch in Düsseldorf mit. Es sei aber offen, ob die Gespräche zu einem positiven Abschluss führten, hieß es. PowerGen bestätigte in London, mit Eon über eine mögliche Zusammenarbeit zu sprechen, teilte aber mit, auch Anfragen anderer Unternehmen vorliegen zu haben, die zu einem Angebot führen könnten. Analysten schätzen den Kaufpreis für PowerGen auf etwa 16 Milliarden Mark.

Nach Bekanntwerden der Gespräche geriet der Kurs der Eon-Aktie kräftig unter Druck. Die Titel verloren bis zum Nachmittag fast fünf Prozent auf 57,80 Euro. PowerGen stiegen indes um über 15 Prozent auf 702 Pence. Anfang Januar hatte Eon noch jeden Kommentar zu Spekulationen über eine mögliche Übernahme des britischen Unternehmens abgelehnt. Eon will aber erklärtermaßen zu einem führenden europäischen Energieanbieter werden und dieses Ziel in erster Linie durch Zukäufe erreichen. Am Mittwoch kündigte Eon an, zu weiteren Details im Zusammenhang mit PowerGen erst dann Stellung zu nehmen, wenn es einen Vertragsabschluss geben sollte.

Als "natürlichen Schritt" bezeichnete Karin Brinkmann, Energieanalystin bei der HypoVereinsbank, eine Übernahme der PowergGen durch Eon. Damit hätten die Düsseldorfer mit einem Schlag den Zugang zum amerikanischen Markt. PowerGen verfolgt erklärtermaßen die Strategie, sich ganz auf den angloamerikanischen Raum zu konzentrieren.

Für Matthias Heck von Sal. Oppenheim macht der Deal nur zu einem vernünftigen Preis Sinn. Derzeit wird PowerGen aus seiner Sicht aber auf einem zu hohen Preis gehandelt. "Der ganz große Coup wird das auf keinen Fall sein", sagte Heck. Eon täte besser daran, seine Geschäftsbereiche Gas oder Wasser weiter zu verstärken als den Strombereich, wo man schon sehr groß sei. Im Bemühen um einen der vorderen Plätze im europäischen Strommarkt hat der Eon-Konkurrent RWE AG nach Einschätzung von Analysten bislang die Nase vorn. RWE habe mit der Übernahme des britischen Wasserversorgers Thames Water einen Coup gelandet, während Eon die Fusion mit der französischen Suez-Gruppe mißlungen sei.

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