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Wirtschaft: Strommarkt: Manfred Timm, das Energiebündel aus der Provinz

In der Konzernzentrale der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG standen gestern die Telefone nicht still. Ganze Heerscharen von Journalisten wollten dringend einen Interviewtermin mit Manfred Timm.

In der Konzernzentrale der Hamburgischen Electricitäts-Werke AG standen gestern die Telefone nicht still. Ganze Heerscharen von Journalisten wollten dringend einen Interviewtermin mit Manfred Timm. Der ansonsten meist nur von den lokalen Medienvertretern beachtete Chef des Energieversorgers hat mit seinem spektakulären Coup für Furore gesorgt. Konzentriert und freundlich wie immer absolvierte der Mann den Interview-Marathon. Timm, ohnehin ein ruhiger Typ, genoss seinen Triumpf eher innerlich. Läuft alles nach Plan, wird die kleine HEW gemeinsam mit Bewag, Veag und Laubag "zur vierten Kraft am deutschen Strommarkt", sagt Timm.

Enge Mitarbeiter beschreiben den am 26. Juni 1938 im schleswig-holsteinischen Provinzstädtchen Hemmingstedt geborenen Manager als "optimistischen Realisten". Als Timm im Januar 1995 als Nachfolger von Roland Farnung an die HEW-Spitze aufrückte, trommelte er seine leitenden Angestellten zusammen. "Meine Herren", eröffnete er der verdutzten Runde, "ich erwarte von Ihnen, dass Sie ihre Kompetenzen extensiv ausschöpfen." Timm hob sich damit deutlich von seinem eher autoritären Amtsvorgänger ab. Der neue Chef favorisiert Teamarbeit.

Seine guten Drähte zu Preussen-Elektra, wo Timm von 1983 bis 1986 im Vorstand saß, dürften in den vergangenen Tagen wertvoll gewesen sein. Denn mit Unterstützung des Hannoverschen Energieversorgers, maßgeblicher Aktionär sowohl bei HEW (15,4 Prozent) als auch bei der Bewag (25 Prozent), konnte Timm überhaupt ans Ziel gelangen.

mjh, HB

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