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Strompreis: Glos attackiert Konzerne

Trotz deutlich gestiegener Gewinne wollen die Energieversorger die Strompreise erhöhen. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) sieht bei den Strompreisen die "Schmerzgrenze erreicht".

Hamburg - Nach den Bundesländern geht auch Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) auf Konfrontationskurs zu den deutschen Stromkonzernen. "Die Strompreise haben in Deutschland sowohl für die Industrie als auch für die Verbraucher eine Schmerzgrenze erreicht, die nicht überschritten werden darf", sagte Glos der "Financial Times Deutschland". "Ich kann die Energieunternehmen nur auffordern, die Preise nicht weiter zu erhöhen". Der Minister drohte mit politischen Gegenmaßnahmen, falls die von vielen Unternehmen geplanten, teilweise drastischen Strompreiserhöhungen nicht auf andere Weise verhindert werden könnten.

Viele deutsche Stromunternehmen hatten nach Preiserhöhungswellen weitere Anhebungen angekündigt. Bei den Ländern sind Anträge auf Preiserhöhungen von durchschnittlich neun bis elf Prozent anhängig. Gleichzeitig sind aber die Vorsteuergewinne vieler Unternehmen bereits deutlich gestiegen. Die Wirtschaftsminister der meisten Bundesländer hatten die Unternehmen kritisiert und erklärt, sie wollten die Anträge genau prüfen.

Glos ermutigte die Länder zu genauen Prüfungen. "Ich unterstütze die zuständigen Länderkollegen, bei den Tarifen genau hinzusehen", sagte Glos. Auch das Bundeskartellamt sei derzeit am Ball. "Danach werden wir sehen, welchen Handlungsbedarf wir national und EU-weit haben." Fachleute des Ministeriums prüfen derzeit nach Informationen der "Financial Times Deutschland" auch mögliche gesetzliche Schritte gegen die Preiserhöhungen. (tso/AFP)

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