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Studie: Der Niedriglohnsektor wächst weiter

Trotz guter Ausbildung arbeiten in Deutschland heute weit mehr Menschen im Niedriglohnsektor als noch Mitte der Neunziger. Das geht aus einer neuen Studie hervor.

Im Jahr 2007 waren 6,5 Millionen Menschen im Niedriglohnsektor beschäftigt, 350.000 mehr als im Jahr zuvor. Das geht aus einer Studie des Duisburger Instituts Arbeit und Qualifikation in Duisburg hervor. Vier von fünf der betroffenen Beschäftigten hätten eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen akademischen Grad gehabt. "Durch Arbeitslosigkeit sehen sich immer mehr Menschen gezwungen, in den Niedriglohn-Sektor zu gehen", sagte die stellvertretende Direktorin des Instituts und einer der Autorinnen der Studie, Claudia Weinkopf.

Das Institut beruft sich dabei auf eine Definition der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Danach arbeiten all jene Beschäftigte für einen Niedriglohn, die weniger als 9,62 Euro im Westen und 7,18 Euro im Osten Deutschlands verdienen. Der Studie zufolge fiel der Anteil gering bezahlter Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung 1995 deutlich geringer aus als 2007. Lag er damals nur bei 58,5 Prozent, betrug der Anteil 2007 bereits 70,8 Prozent. Seit 1995 habe sich die absolute Zahl der Beschäftigten im Niedriglohn-Sektor um 2,1 Millionen Menschen erhöht. Damals lag ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung noch bei 14,7 Prozent. Heute sind es 21,5 Prozent.

Die Zahlen des Instituts basieren auf einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung in Berlin. Rund 11.000 Haushalte mit über 20.000 Personen werden dafür jährlich befragt.

ZEIT ONLINE, aku, dpa

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