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Studie: Deutlich weniger Lohn im neuen Job

Arbeitslose müssen für einen neuen Job in der Regel Einbußen von rund einem Drittel des letzten Lohns vor der Arbeitslosigkeit hinnehmen. Für ältere Arbeitslose sind die Einschnitte bei einer Neuanstellung besonders hart.

Nürnberg/Berlin - Nach Erkenntnissen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), die dem Tagesspiegel vorliegen, bleiben diese Einbußen allerdings nur dann in diesem Rahmen, wenn ein neuer Job innerhalb des ersten halben Jahres der Arbeitslosigkeit gefunden ist. Danach müssen Arbeitslose mit massiven Einschnitten rechnen, wenn sie eine neue Beschäftigung aufnehmen. Besonders betroffen von dieser Kluft sind ältere Arbeitslose.

Die Erwartungshaltung der Arbeitslosen ist dagegen hoch. "Wer seine Stelle verliert, erwartet womöglich trotzdem, in der nächsten Beschäftigung nicht weniger als bei seiner letzten Tätigkeit zu verdienen", sagte Ulrich Walwei, geschäftsführender Präsident des IAB dem Tagesspiegel. Auch hier sind Ältere besonders betroffen. Sie gehen nämlich nach Erkenntnissen des IAB mit durchschnittlich hohen Löhnen in die Arbeitslosigkeit: Während Jüngere im Schnitt um die 2000 bis 2500 Euro verdienen, liegt das Durchschnittseinkommen der Älteren vor Arbeitslosigkeit bei 2850 Euro.

Das IAB schlägt deshalb ein Kombilohnmodell auf Gutscheinbasis vor. Demnach soll für bestimmte Gruppen am Arbeitsmarkt bei der Aufnahme einer neuen Beschäftigung ein Gutschein ausgestellt werden, der den Lohnabschlag befristet ausgleicht. Wenn der Arbeitnehmer beweist, dass seine Lohnerwartung angemessen war, muss er nach Ablauf der Befristung den Arbeitgeber überzeugen, ihn besser zu bezahlen. Kann er seinen Anspruch nicht durchsetzen, muss er für weniger Geld arbeiten. (Tsp)

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