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Studie: DIW sieht keinen Mangel an Fachkräften

Die Befürchtungen in weiten Teilen der Wirtschaft, künftig auf dem Arbeitsmarkt kein Personal zu finden, sind offenbar übertrieben – jedenfalls nach Einschätzung der Wissenschaft.

„Für einen erheblichen Fachkräftemangel sind kaum Anzeichen zu erkennen“, heißt es in einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Und es werde auch „in den nächsten Jahren nicht zwangsläufig zu einem Mangel an Fachkräften mit einem Lehrberuf kommen“. Allerdings müssten dazu die jungen Leute stärker Ausbildungsberufe mit Perspektive wählen und Modeberufe vernachlässigen. Hoch im Kurs stehen vor allem Ausbildungen zu Friseusen und Kfz-Instandhaltern. Und im Gastgewerbe kommt nach Erkenntnissen des DIW auf vier sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ein Auszubildender. „Künftig wird sich die Gesellschaft eine solche Fehlverwendung von Humankapital noch weniger leisten können“, schreibt das Berliner Forschungsinstitut.

Sowohl bei den Hochschulabsolventen als auch bei den klassischen Lehrberufen sieht das DIW alles in allem keinen Grund zur Panik. Bei den naturwissenschaftlich-technischen Berufen sei wegen des Anstiegs der Studentenzahlen „in den kommenden Jahren nicht damit zu rechnen, dass der Bedarf nicht gedeckt werden kann“. Dieser Befund gilt aber nur allgemein, es gibt also Ausnahmen von der Regel. So könnte es in manchen Regionen, „auch in großen Teilen Ostdeutschlands“, erhebliche Engpässe beim Arbeitskräfteangebot geben.

Der bislang schon zu konstatierende Rückgang der Einwohner im erwerbsfähigen Alter schlug deutschlandweit noch nicht voll durch. Zwar sank die Zahl der Erwerbsfähigen in den vergangenen zehn Jahren um 1,6 Millionen. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Erwerbspersonen um 1,1 Millionen, weil immer mehr Frauen arbeiten und weil immer mehr Menschen länger arbeiten.

Über einen anderen positiven Trend zum Thema Zuwanderung berichtete am Donnerstag die Deutsche Bank Research: Die Zahl der ausländischen Hochschulabsolventen hat sich hier in den letzten zehn Jahren auf zuletzt 25 000 verdreifacht. Hochschulen seien also ein „zunehmend wichtiger Kanal, um helle Köpfe für Deutschland zu begeistern“. alf

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