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Wirtschaft: Studio Hamburg in Berlin nicht ausgelastet

Umsatz der NDR-Tochter stagniert

Berlin - Dem Film- und Fernsehproduzenten Studio Hamburg macht der harte Wettbewerb der Programm- und Studioanbieter zu schaffen. Der nach Grundy Ufa und Bavaria drittgrößte Anbieter hat Schwierigkeiten, seine modernen Studios in Berlin auszulasten. Insbesondere für Adlershof und Babelsberg sollen neue Geschäftsfelder erschlossen werden, mit denen die NDR-Tochter ihre moderne Technik effizienter nutzen kann.

„Wir sind noch nicht so weit, wie wir gerne wären“, sagte der seit Februar amtierende Vorsitzende der Geschäftsführung, Carl Bergengruen, am Donnerstag. „Ein so großer Konzern muss auf allen Feldern aktiv werden.“ Der Standort Berlin sei aber nicht gefährdet. Expandieren will Studio Hamburg vor allem in den Bereichen Unterhaltung, Spielfilm, Video-on-Demand und Vertrieb. Auch Werbe- und Kinofilmproduktionen sind willkommen. Sparen muss das Unternehmen mit seinen rund 800 Angestellten unter anderem in der Verwaltung. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nicht geben.

Nachdem 2010 der Umsatz nach vorläufigen Zahlen bei 280 Millionen Euro stagnierte – bei einem Gewinn von 2,1 Millionen Euro –, sollen nun aggressiver Aufträge an Land gezogen werden. Seit dem Wegzug von Pro Sieben Sat 1 ist das nicht leichter geworden. „Die Margen werden kleiner, wir müssen gute Angebote machen“, sagte Bergengruen. „Das heißt, wir kalkulieren knapp, ohne Dumpingangebote zu unterbreiten.“ Zwei Drittel seiner Umsätze erzielt das Unternehmen in Hamburg und Berlin im Produktionsbereich, der mit vier Tochterfirmen 2010 „ein sehr gutes Ergebnis“ erzielte, wie Bergengruen betonte. Dagegen hätten Studios und Technik eine „spürbare Ergebnisverschlechterung“ zu verkraften. „In Berlin sind die Studios teilweise nicht voll ausgelastet“, räumte Bergengruen ein. Studio Hamburg produziert Serien, Tatort-Folgen, Talkshows („Anne Will“), Dokumentationen und Soaps („Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“). In Adlershof kamen jüngst RTL2-Shows wie „Sing! Wenn du kannst“ und „Sitz!Platz!Aus!“ mit Sonja Zietlow hinzu.Henrik Mortsiefer

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