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Wirtschaft: Subventionen statt Prinzipien

Von Dieter Fockenbrock Die härtesten Verfechter der freien Marktwirtschaft in der Welt sind wieder einmal dabei, ihre Prinzipien über Bord zu werfen. Gerade ein Jahr ist es her, dass Washington fünf Milliarden Dollar zur Rettung diverser Fluggesellschaften vor der Pleite bereit gestellt hatte.

Von Dieter Fockenbrock

Die härtesten Verfechter der freien Marktwirtschaft in der Welt sind wieder einmal dabei, ihre Prinzipien über Bord zu werfen. Gerade ein Jahr ist es her, dass Washington fünf Milliarden Dollar zur Rettung diverser Fluggesellschaften vor der Pleite bereit gestellt hatte. Nun ist erneut von einem Sondergesetz „zur Stabilisierung der Luftfahrt“ die Rede – und von weiteren drei Milliarden Dollar Subventionen. Nach Beginn des IrakKrieges hat bereits eine weitere US-Airline Insolvenz angemeldet, es wird nicht die letzte sein. Sie können sich der Unterstützung durch die US-Regierung sicher sein. Der Krieg liefert den Grund für den staatlichen Eingriff, der so gar nicht zur Freiheitsphilosophie der amerikanischen Wirtschaft passt.

Dabei ist der Krieg gar nicht die Ursache, sondern allenfalls der letzte Auslöser für die Pleiten. Viele Fluggesellschaften operieren wegen des harten Preiskampfes in den USA schon seit Jahren am Rande der Ruins. Da fehlt dann nur noch ein kleiner Rückgang bei den Ticketbuchungen, und die Gesellschaft bricht zusammen.

Greift Washington jetzt wieder ein, wird Europa aufschreien. Lufthansa und Co. geht es zwar deutlich besser. Aber auch in Europa sind einige, vor allem ehemals staatliche Airlines unterwegs, die dringend saniert werden müssten: Alitalia etwa oder die griechische Olympic Airways. Der Protest gegen Washingtons Interventionen wird deshalb nicht allzu gewaltig ausfallen. In Krisenzeiten zählen marktwirtschaftliche Grundsätze eben wenig.

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