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© dpa

Suchmaschinen: Yahoo und Google werden Partner

Nach den monatelangen Spekulationen um die Zukunft von Yahoo ist es nun offiziell: Microsoft wird Yahoo nicht übernehmen. Stattdessen kooperiert Yahoo mit Google bei der Vermarktung von Werbung im Internet und erhofft sich beträchtliche Mehreinnahmen.

Kurz nach dem Scheitern der Übernahme des Internetportals Yahoo durch den Softwareriesen Microsoft haben Yahoo und Google für ihre Suchmaschinen eine Kooperation im Werbegeschäft bekannt gegeben. Yahoo wird nach diesem Vertrag von Google verkaufte Werbung auf einigen seiner Webseiten in den USA und in Kanada zulassen. Die beiden Firmen betonen, die Zusammenarbeit sei wettbewerbsfördernd, weil es Yahoo vor einer Übernahme durch den Softwaregiganten Microsoft bewahre.

Das Abkommen ist zunächst auf vier Jahre angelegt und kann zwei Mal um je drei Jahre verlängert werden. Durch die Kooperation erhofft sich Yahoo rund 800 Millionen Dollar (rund 520 Millionen Euro) Mehreinnahmen jährlich. Die Firmen räumten dem US-Justizministerium freiwillig eine Überprüfungsfrist von dreieinhalb Monaten vor dem Inkrafttreten der Vereinbarung ein.

Kartellrechtliche Bedenken bestehen, da Yahoo und Google mit mehr als 50 Prozent Marktanteil die Großverdiener auf dem weltweiten Online-Werbemarkt sind. Der Markt hatte 2007 ein Volumen von rund 40 Milliarden Dollar und dürfte nach Schätzungen bis 2010 auf 75 Milliarden anwachsen. Bereits heute laufen über beide Suchmaschinen 75 Prozent der Online-Recherchen. Google beherrscht den Online-Werbemarkt, gefolgt von Yahoo und Microsoft.

Übernahme durch Microsoft gescheitert

Mit der Partnerschaft hofft Yahoo weitere Vorstöße des US-Milliardärs und Yahoo-Großaktionärs Carl Icahn auf die Ernennung von eigenen Kandidaten für den Yahoo-Aufsichtsrat zu verhindern. Dieser hatte sich in der vorherigen Woche zu Wort gemeldet und angekündigt, er werde den Verwaltungsrat auffordern, das Unternehmen freiwillig an Microsoft zu verkaufen, sollte er die Kontrolle bei Yahoo übernehmen.

Microsoft hatte im Februar rund 45 Milliarden Dollar (etwa 30 Milliarden Euro) für Yahoo geboten. Yahoo lehnte das als zu niedrig ab. Daraufhin zog Microsoft sein Angebot zurück, strebte dann aber zunächst eine "andere Form der Zusammenarbeit“ an. Diese ist nun gescheitert. (jr/dpa/AFP)

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