zum Hauptinhalt

Südkorea: Korruptionsvorwurf gegen Samsung-Chef

Schwarze Kassen und Schmiergelder an Journalisten, Beamte und Staatsanwälte: Die Vorwürfe gegen Südkoreas größten Konzern wiegen schwer. Jetzt haben Ermittler das Haus von Samsung-Chef Lee Kun Hee durchsucht.

Im Rahmen von unabhängigen Untersuchungen gegen die südkoreanische Samsung-Gruppe wegen des Vorwurfs der Korruption haben Ermittler das Haus und Büro von Konzernchef Lee Kun Hee in Seoul durchsucht. Auch die Wohnungen des Vizevorsitzenden Lee Hak Soo und fünf anderer Topmanager des größten südkoreanischen Mischkonzerns seien am Montag Ziel einer Razzia gewesen, berichtete die Zeitung "The Korea Herald". Nach Berichten der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap wurden in Lees Büro zahlreiche Dokumente beschlagnahmt. Die betroffenen Samsung-Manager dürfen vorerst das Land nicht verlassen.

Das Parlament hatte die Sonderermittlungen gegen Samsung, zu dem auch der weltgrößte Speicherchiphersteller Samsung Electronics gehört, im November beschlossen. Auslöser waren Vorwürfe einer früheren Anwalts des Konzerns, Kim Yong Chul, sowie einiger Bürgerorganisationen. Nach Kims Angaben soll Samsung unter den Namen von Managern und anderen Angestellten zahlreiche Konten eingerichtet und auf diesen illegale Finanzmittel deponiert haben. Aus den schwarzen Kassen sollen Schmiergelder an Staatsbeamte, Journalisten sowie auch hohe Vertreter der Staatsanwaltschaft geflossen sein. Die Anklagebehörde hat eigene Ermittlungen aufgenommen. Samsung hat die Vorwürfe bestritten.

Bei den Sonderermittlungen soll auch der Vorwurf der Opposition geklärt werden, wonach der scheidende Staatspräsident Roh Moo Hyun vor und nach der Präsidentenwahl 2002 Geld von Samsung erhalten haben soll. (jam/dpa)

Zur Startseite