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Süßwarenhersteller: Printen-Produzent Lambertz denkt über Preiserhöhung nach

Weil Schokolade und Kokos deutlich teurer geworden sind, erwägt der Süßwarenhersteller Lambertz, die Preise für Printen, Dominosteine und andere Produkte anzuheben.

Den erneuten Preisanstieg kündigte Lambertz-Chef Hermann Bühlbecker im Interview mit dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe) an. "Schokolade und Kokos sind teurer geworden, Honig auch, weil der chinesische Markt quasi zusammengebrochen ist", sagte der 58-Jährige zur Begründung. "Wenn das so bleibt, werden wir Anfang des Jahres noch einmal eine Preiserhöhung ankündigen müssen." Für die nächsten drei oder vier Monate sehe er diesen Schritt aber noch nicht. Lambertz hatte die Preise bereits zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts zweistellig angehoben.

Die Folgen der Finanzkrise spürt der Printen-Produzent vor allem in Russland und den USA, der geplante Bau neuer Werke soll deshalb zurückgestellt werden. "Die Produktion für Russland drosseln wir schon jetzt. Der Plan, dort ein Werk zu errichten, hat sich im Moment überholt", sagte Bühlbecker. Auch in den USA werde das Unternehmen - anders als noch vor vier, fünf Monaten geplant - vorerst keine neue Fabrik bauen.

Auswirkungen der Krise auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft befürchtet der Lambertz-Chef noch nicht. "In Deutschland spüren wir noch keine Auswirkungen der Krise." Der wirtschaftliche Schaden sei bei vielen Leuten noch gar nicht angekommen. "Die Beschäftigungsquote ist hoch, den Leuten geht es noch gut." Für das nächste Geschäftsjahr rechnet Bühlbecker mit einer Umsatzsteigerung um bis zu acht Prozent - allein durch die Preiserhöhungen dieses Jahres.

Bühlbecker kritisierte die Verteilung der Finanzhilfen durch die Bundesregierung. "Die Mittelständler haben auch Probleme, jetzt Kredite zu bekommen, denen hilft aber keiner, obwohl sie die meisten Arbeitsplätze in Deutschland stellen", sagte der Unternehmenschef. "Nur bei den großen Tankern springt der Staat ein. Das ist ziemlich ungerecht."

Lambertz ist größter Printen-Hersteller Deutschlands, mit mehr als 90 Prozent Marktanteil, und insgesamt einer der größten Süßwaren-Hersteller nach Bahlsen. Im Geschäftsjahr 2007/2008 machte das Unternehmen mit Sitz in Aachen gut 500 Millionen Euro Umsatz. (Tsp)

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