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Abschied. Rene Obermann führt den Konzern seit sechs Jahren. Ende 2013 geht er.

© dpa

T-Aktie: Trauriger Höhepunkt

Die Telekom hat im vergangenen Jahr ein Minus von 5,3 Milliarden Euro gemacht. Die T-Aktie sackt weiter ab. Analysten sind uneins, wie es mit dem Papier weitergeht.

Mega-Verlust bei der Telekom: Milliardenschwere Abschreibungen auf die Krisentochter T-Mobile USA haben dem Bonner Konzern 2012 die ersten roten Jahreszahlen seit zehn Jahren beschert – ein Minus von 5,3 Milliarden Euro. Vorstandschef René Obermann, der den Konzern seit sechs Jahren führt und Ende des Jahres aufhört, hinterlässt eine dürftige Bilanz.

Für Anleger, die vor zehn Jahren die T-Aktie gekauft haben, ist dieses Ergebnis nur ein weiterer trauriger Höhepunkt: Während sich der Dax in der zurückliegenden Dekade fast verdoppelt hat, halbierte sich der Kurs der T-Aktie. Auch am Donnerstag rutschte das Papier, das der Schauspieler Manfred Krug beim Börsengang im Jahr 1996 einst in TV-Spots als „Volksaktie“ anpries, ans Ende der Dax-Liste. Zu ihren besten Zeiten kletterte die Aktie im Jahr 2000 auf einen Kurs von mehr als 100 Euro.

Das Urteil der Analysten, wohin die Reise der T-Aktie geht, fällt höchst unterschiedlich aus. Das US-Analysehaus Bernstein empfahl das Papier trotz des Milliardenverlusts am Donnerstag zum Kauf. Kursziel: 12 Euro. Aktuell notiert die T-Aktie bei gut acht Euro. Bernstein argumentiert, dass die Entwicklung des US-Geschäfts absehbar gewesen sei. Das heimische Festnetzgeschäft der Telekom laufe gut, auch der Ausblick des Dax-Konzerns sei unverändert.

Zurückhaltender kommentierten die Commerzbank-Experten die aktuellen Zahlen. Sie beließen am Donnerstag ihr Kursziel für die T-Aktie bei neun Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen habe die Telekom weniger als erwartet verdient. Investoren sollten sich angesichts des schwachen Geschäftsjahres auf steigende Marketingausgaben des Unternehmens einstellen.

Schwacher Trost für treue T-Aktionäre: Die Aktie hat eine prächtige Dividendenrendite von aktuell mehr als acht Prozent. Angesichts von historisch niedrigen Zinsen ist dies ein hervorragender Wert für sicherheitsorientierte Anleger. Doch Vorsicht: Auch die Telekom hat ihre Dividende gesenkt und will ab 2013 nur noch 50 Cent pro Aktie zahlen – 30 Prozent weniger als bislang. 

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