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Wirtschaft: T-Mobil lenkt im Streit um SMS-Preise ein

Die Deutsche Telekom hat bei den geplanten Preiserhöhungen für Handy-Nachrichten einen Rückzieher gemacht. Nach Protesten von Politikern und Verbraucherschützern sollen T-Mobil-Kunden bald zwischen zwei Preismodellen wählen können.

Die Deutsche Telekom hat bei den geplanten Preiserhöhungen für Handy-Nachrichten einen Rückzieher gemacht. Nach Protesten von Politikern und Verbraucherschützern sollen T-Mobil-Kunden bald zwischen zwei Preismodellen wählen können. "Wir führen die neuen Tarife ein, aber die alten bleiben weiterhin gültig", sagte Ron Sommer nach einer am Montag eilig einberufenen Vorstandssitzung der "Bild"-Zeitung. Demnach bestehen in den T-Mobil-Tarifen "Telly" und "Protel" künftig die Möglichkeit, entweder eine niedrigere Grundgebühr und einen höheren SMS-Preis, oder den bisherigen Grundpreis mit der günstigen SMS-Gebühr von acht Cent zu wählen. Ursprünglich wollte T-Mobil im Zuge der Euro-Umstellung die SMS-Tarife für alle Neukunden vereinheitlichen und deshalb die Preise für netzinterne Kurznachrichten auf 19 Cent anheben - eine Preiserhöhung von über 100 Prozent.

Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hatte sogar Gesetzesänderungen nicht ausgeschlossen. "Wenn sich herausstellen sollte, dass Anbieter ihre Marktmacht missbrauchen, muss über weitere gesetzliche Regelungen nachgedacht werden", sagte sie am Montag in Brüssel. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation in Bonn sieht hier jedoch keinen Handlungsbedarf. Bonner RegulBehörde für angesichts drohte sogar mit gesetzlhatte sogar mit Gesetzesänderungen Das Verschicken von Kurznachrichten sowohl ins Durch diese Preisangleichung hätte das Verschicken von Kurznachrichten sowohl ins interne als auch externe Mobilfunknetz 19 Cent pro SMS. , egal obsowohl ins interne als auch externe Mobilfunknetz kostitg höheren SMS-Gebühren mit neuen Pauschaltarifen abwehren. Neben den neuen SMS-Tarifen von 19 Cent je Handy-Kurzmitteilung blieben bei T-Mobil die alten Tarife weiter gültig, versprach Konzernchef Ron Sommer der "Bild"-Zeitung. Gegen die Ankündigung des Mobilfunkanbieters T-Mobil, für Privatkunden die SMS-Tarife zu erhöhen, liefen Verbraucherschützer und Politiker Sturm. Auch Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) hatte sich in den Gebührenstreit um die Handy-Kurzmitteilungen eingeschaltet. "Hier wird Marktmissbrauch zu Lasten der Jugendlichen betrieben", sagte Künast am Montag in Brüssel. "Wir werden jetzt den Markt genau beobachten", sagte die Ministerin. Sie schloss die Möglichkeit nicht aus, regulierend einzugreifen.

Im Rahmen der Euro-Umstellung will der Mobilfunkbetreiber T-Mobil zum 1. Februar diesen Jahres neue Tarife einführen. Bei den Laufzeitverträgen des Typs "Telly Smile", "Telly Active" und "Telly Profi" werden die Gebühren für das Verschicken netzinterner und netzexterner Kurznachrichten vereinheitlicht: Jede versendete SMS kostet Neukunden dann 19 Cent. Bisher lagen die SMS-Gebühren für Telly-Kunden bei acht Cent pro SMS. Nach Angaben von Ron Sommer legte der Vorstand in einer Krisensitzung fest, dass Telekom-Kunden bei den Gebühren-Modellen Telly und Protel wählen können. Das neue Tarif-Modell sieht entweder den bisherigen Grundpreis mit der alten SMS-Gebühr von acht Cent vor oder eine niedrigere Grundgebühr und den höheren SMS-Preis. Die Verbraucherzentralen hatten die Preiserhöhung für den SMS-Dienst als Abzocke beziechnet. Eigentlich müssten die die Mobilfunkanbieter die Preise sogar deutlich senken, heißt es hier. Neben T-Mobil hatten auch andere Mobilfunkbetreiber eine Erhöhung der SMS-Gebühren nicht ausgeschlossen. Bei Viag Interkom rudert man jedoch nun zurück. "Entgegen vorheriger Überlegungen werden wir unsere Preise nicht erhöhen", sagte Viag Interkom-Sprecher Frank Wienstroth dem Tagesspiegel. Der öffentliche Streit um die steigenden SMS-Gebühren habe eine Dimension angenommen, wie es sonst nur bei Benzinpreiserhöhungen der Fall sei. Angesichts einer solchen Öffentlichkeit wäre eine Preiserhöhung nur kontraproduktiv. Auch der Mobilfunkanbieter E-Plus will vorläufig an seinen Tarifen nichts ändern. Erst im Frühjahr werde es eine Anpassung der Preise an den Euro geben, sagte Sprecherin Catrin Glücksmann. Und dann sind höhere Gebühren nicht auszuschließen, auch wenn Glücksmann betont, dass E-Plus seinen Kunden gegenüber immer fair im Preis bleibe.

Insgesamt werden in Deutschland pro Monat zwei Milliarden Kurznachrichten verschickt. Die eifrigsten Tipper von Kurzmitteilungen sind zwischen 15 und 25 Jahre alt. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Speedfacts verschicken fast 50 Prozent der Handy-Besitzer unter 20 Jahren mehr als zwei Textnachrichten pro Tag. 30 Prozent der Jugendlichen senden täglich sogar drei bis fünf Botschaften durch das Mobilfunknetz. Daher werde mit einer Gebührenerhöhung vor allem den Jungendlichen das Geld aus der Tasche gezogen, sagt CDU-Familienexperte Hubert Hüppe.

Begonnen hat die Auseinandersetzung um die SMS-Tarife Ende vergangenen Jahres. Im Oktober beschlossen die Mobilfunkbetreiber, die Preise für Kurznachrichten im Großkundengeschäft drastisch zu erhöhen. Zu den Großabnehmern gehören Mobilfunkprovider und Internet-Anbieter wie Gmx, Freenet oder AOL. E-Plus, D 2 Vodafone, T-Mobil und Viag Interkom verdreifachten die SMS-Gebühren für ihre Geschäftskunden. Der kostenlose Versand von Kurzmitteilungen und auch Billigangebote rentieren sich für die Großabnehmer seitdem nicht mehr und so stellte beispielsweise Gmx seinen Gratisversand ein. Damals hatten alle Mobilfunkbetreiber noch versichert, dass das Privatkundengeschäft von den Preissteigerungen ausgeschlossen sei.

dro

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